Wer im Knopfmuseum das Dachgeschoss betritt, findet sich aktuell in einem komplett umgestalteten Raumkonzept wieder. Befreit von musealem Stückgut ist plötzlich alles luftig und leicht. Das gibt dem schönen Dachboden mehr Licht, was sich unweigerlich positiv auf den Gemütszustand eines jeden Besuchers auswirkt.
Mit viel "Ahs" und "Ohs" haben letztere am Freitagabend den Ausstellungsraum dann auch betreten. Die Verantwortliche für diese erstaunliche Umgestaltung begrüßte freudestrahlend ihre 120 Gäste, die kurzzeitig dafür sorgten, dass die aktuellen Ausstellungsstücke zuerst wieder verdeckt waren. Gastgeberin Angelika Sticht sollte das nur recht sein. Immerhin waren es ihre Gäste, die sie im Einvernehmen mit Museumsleiterin Andrea Bäuml zu ihrer Vernissage eingeladen hatte. Im Einvernehmen mit Andrea Bäuml war auch die Umgestaltung entstanden, die sich die Künstlerin aus Tirschenreuth so gewünscht hatte, um ihre 50 Werke unter dem Titel "Wendekreis" ins rechte, helle Licht zu rücken.
Mit Harfenklängen
Zweiter Bürgermeister Michael Schedl stellte Angelika Sticht als gebürtige Bärnauerin vor, die schon einmal hier im Knopfmuseum ausgestellt habe. Stellvertretender Landrat Dr. Alfred Scheidler brachte es auf den Punkt. Er sei begeistert von der Kunstszene im Landkreis und sprach in Waldsassen auch das Kunsthaus, sowie das Museumsquartier Tirschenreuth an. Angelika Stichts Darstellungsform bezeichnete er als filigrane Leichtigkeit, zu der die Harfenmusik von Musikerin Elisa Ertl aus Plößberg bestens passen würde. Scheidler sprach weiter das Kunstprojekt von Tom Brankovic mit der Mädchenrealschule Waldsassen an. Dies zeige, dass man sich auch um den Nachwuchs in der regionalen Kunstszene keine Sorgen machen müsse. Im Hinblick auf die Fadenvorhänge, womit Angelika Sticht einige ihrer Werke filigran installiert hat, wünschte sich Scheidler, dass bei den Besuchern der Ausstellung viele Eindrücke "hängen blieben".
Angelika Sticht war sichtlich berührt von den Ausführungen zu ihrer Kunst. Der Titel "Wendekreis" beschreibe ihren nicht typischen Weg in die abstrakte Richtung, sagte sie. Damit wolle sie ihrer Malrichtung eine "Wende" geben. "Um dem Betrachter eigene Freiheiten zu lassen, habe ich bewusst den Bildern keine Titel gegeben", erklärte sie zu den Ziffern neben den Gemälden.
Titel für Bilder
Die Künstlerin forderte ihre Gäste herzlich dazu auf, die aufliegenden Notizzettel zu nutzen, um das eine oder andere Bild selbst zu betiteln. Sie sei gespannt, was dabei entstehen würde. Angelika Sticht bedankte sich bei ihrem Mann Anton, der Museumsleiterin Andrea Bäuml und vielen anderen für die Mithilfe zum guten Gelingen der Ausstellung.
Danach durften sich die Gäste bei einem reichhaltigen Imbiss und Getränken ausgiebig umsehen in der schönen Ausstellung, die in jeder Hinsicht viel zu bieten hat. Sind es zum einen die neuen Werke im "Wendekreis" der Künstlerin, verblüfft auch das außerordentliche Talent der Tirschenreutherin, Besonderes mit besonderem Ambiente ins helle Licht zu rücken.
Die Ausstellung kann bis 14. Juli zu den Öffnungszeiten des Deutschen Knopfmuseums besichtigt werden.
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