Bärnau
07.07.2023 - 10:51 Uhr

Große Projekte stehen bei der Bürgerenergiegenossenschaft "TIR Energie" an

Seit 2015 gibt es die Bürgerenergiegenossenschaft "TIR Energie". Zwei große Projekte zeigen, dass sie sich auch außerhalb des Landkreises Tirschenreuth bei der Energiewende engagiert.

Die Bioabfall-Vergärungsanlage bei Weiherhammer und eine große, neuartige Agri-Photovoltaikanlage sind zwei große Projekte, die die Bürgerenergiegenossenschaft "TIR Energie" vorantreiben will. Darüber informierte Vorsitzender Markus Sporrer bei der 8. Generalversammlung im Museumslokal „Brot & Zeit“ in Bärnau. Er betonte, dass das Team der "TIR Energie" ausnahmslos ehrenamtlich arbeite.

Die Zusammenarbeit mit dem Landratsamt sei hervorragend, vor allem seit dem Einstieg von Klimaschutzmanager Lukas Faltenbacher. „Er engagiert sich mit sehr viel Dynamik“, betonte Sporrer.

Bürger mit ins Boot holen

Die Genossenschaft habe aktuell 106 Mitglieder mit 1356 Anteilen und 339.000 Euro Kapitaleinlagen. Eines der laufenden Projekte sei die landkreisübergreifende Bioabfall-Vergärungsanlage, die bei der Deponie Kalkhäusl bei Weiherhammer (Landkreis Neustadt/WN) entstehen soll. Die Idee für eine eigene Bioabfall-Vergärungsanlage für die Landkreise Tirschenreuth, Neustadt/WN und die Stadt Weiden hatte die "TIR Energie" im Jahr 2018 initiiert. In Kooperation mit den Bürgerenergiegenossenschaften (BG) aus Weiden, Grafenwöhr und Floß entstand dann 2020 die Bioabfall-Vergärungsanlage Nordoberpfalz GmbH, die das Projekt umsetzen wird. "Ich hoffe, dass der Spatenstich dafür noch in diesem Jahr stattfindet“, erklärte Sporrer.

Die "TIR Energie" sei bestrebt, weitere Photovoltaik-Anlagen auf Dächern und Freiflächen zu planen und zu bauen. Auch Windenergieprojekten stehe man aufgeschlossen gegenüber. Um mehr Schlagkraft zu haben, wolle man die Zusammenarbeit mit den benachbarten Energiegenossenschaften forcieren.

Sporrer machte keinen Hehl aus seiner Einschätzung, dass neue Technologien immer mehr in den Fokus rücken. Die Entwicklung dorthin sei sehr positiv. Über die Art und Weise, wie dies aktuell die Politik angehe, könne man diskutieren, aber der Weg sei richtig. Klares Ziel sei, die regionale Energiewende zu beschleunigen. Bei allen Projekten ständen die regionale Wertschöpfung und die Bürgerbeteiligung an erster Stelle. "Denn dies steigert die Akzeptanz.“ Sporrer forderte die Kommunen auf, einen Kriterienkatalog zu erstellen, wie es der Markt Falkenberg gemacht habe. In Falkenberg soll eine PV-Freiflächenanlage erstellt werden.

Vorstandsteam bleibt im Amt

Der Vorsitzende ging zudem detailliert auf die neuartige Agri-Photovoltaikanlage ein, die bei Seedorf (Markt Schirnding) auf einer 16,5 Hektar großen Fläche entstehen und die die "TIR Energie" betreiben soll. 85 Prozent dieser Fläche können landwirtschaftlich genutzt werden, nur ein Prozent der Fläche werde für die PV-Anlage benötigt. Die restlichen 14 Prozent würden für Biodiversität stehen, dort sollen Blühstreifen angelegt werden. Die neuartige Ost-West-Ausrichtung der Anlage sei zukunftsweisend. An Leistung seien rund 11,5 Megawatt-Peak zu erwarten.

Die "TIR Energie" sei für kommende Aufgaben bestens gerüstet, war sich Sporrer sicher. Die Zeichnung an Anteilen, so der Vorsitzende, sei weiter uneingeschränkt möglich. Aufsichtsratsvorsitzender Reinhard Ernstberger ging unter anderem auf den Jahresabschluss und die Gewinnverwendung ein, ehe die einstimmige Entlastung des Vorstandes und auch des Aufsichtsrates erfolgte. Bei den Neuwahlen wurde das Führungsteam für die nächsten drei Jahre bestätigt: Vorsitzender Markus Sporrer (Bad Neualbenreuth), Zweiter Vorsitzender Manfred Zölch (Wondreb) und Dritte Vorsitzende Katrin Roider (Bärnau). Michael Häckl wurde erneut in den Aufsichtsrat gewählt wurde.

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