Als Baustoff ist Kalk alt und zugleich neu entdeckt. Seine Anwendung im modernen Baukontext wird in der Fachwelt heiß diskutiert, heißt es in der Pressemitteilung des Geschichtsparks Bärnau-Tachov. Anfang Oktober kamen Experten in den Räumlichkeiten des Geschichtsparks zum Symposium "Kalk in Denkmalpflege und Neubau: Ein altes Material neu entdeckt" zusammen. Die Teilnehmer kamen aus Tschechien, der Schweiz und Deutschland. Das internationale Fachpublikum diskutierte seine Erfahrungen in der Herstellung und in der Anwendung von Kalk.
Architektin Delphine Schmid, und Kalkhandwerker sowie Sgraffitokünstler Joannes Wetzel vom Verein "Kalkwerk" reisten aus der Schweiz an, um ihr Projekt zur Wiederbelebung des traditionellen Kalkbrennens im Unterengadin vorzustellen. Beeindruckend waren die gezeigten Bilder des riesigen gemauerten Brennofens, der vor Hitze glühte. Dieser historische Ofen wurde restauriert und fasse 15 Tonnen Kalkstein, erklärte Wetzel.
Die Bärnauer Kalkbrenner konnten an dieser Stelle Parallelen zu ihrem Projekt ziehen - nach dem Vortrag stand ein Besuch am Ofen auf der Bärnauer Mittelalterbaustelle an. Es folgte eine gegenseitige Einladung zum gemeinsamen Kalkbrennen. In weiteren Vorträge wurde auf historische Kalktechniken oder die Heißkalktechnologie zur Herstellung von hydraulischen Bau- und Werkstoffen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eingegangen.
Auch Produkte mit Kalk wurden vorgestellt. Außerdem war auch "Bauen mit Hanf" und die Anwendung von Hanfkalk als Dämmstoff in neuen Bauprojekten und Sanierungen ein Thema. Vorgestellt wurden auch die Produkte Farberden und Kalk. Am Ende der ganztägigen Veranstaltung zeigten Mitarbeiter des Naturdorfs Bärnau und der Bauhütte die historische Herstellung und die moderne Anwendung vor Ort in Bärnau.
Ein Folgesymposium steht bereits in den Startlöchern: Im kommenden Frühjahr soll über Ethik im Bau referiert werden, teilen die Organisatoren mit.
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