Zur Langen Museumsnacht luden am Freitag gleich zwei Bärnauer Institutionen, das Deutsche Knopfmuseum und der Geschichtspark Bärnau-Tachov, Interessierte ein, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Die Resonanz war sicherlich mehr als zufriedenstellend, vor allem im Geschichtspark war bei den nächtlichen Führungen mächtig was los.
Im Knopfmuseum, das in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert, herrschte ein Kommen und ein Gehen. Für die Besucher, darunter auch viele Kinder, gab es ein kreatives Rahmenprogramm: So konnten unter anderem mitgebrachte Textilien wie T-Shirts, Pullover oder Jacken mit Knöpfen verschönert werden. Eine Textilkünstlerin gab den Gästen dabei wertvolle Tipps. Eigens zur Museumsnacht angereist war Autorin Recha Gräbner aus Nordhausen im Harz, um aus ihrem Buch „Maries Kuschelkissenknöpfe“ zu lesen. Dabei geht es um die verschiedenfarbigen Knöpfe, die ihre Erlebnisse erzählen. Natürlich konnte auch die Sonderausstellung „Knopfstadt“ des Fotografen Max Korndörfer besichtigt werden. Die Leiterin des Knopfmuseums, Marketa Monsportová, zeigte sich mit der Resonanz sehr zufrieden: „Es waren wohl um die 70 Personen hier, darunter auch viele Kinder, die unser Museum besichtigt haben. Wir sind sehr zufrieden.“
Nur ein paar hundert Meter weiter hatte das archäologische Freiluftmuseum, der Geschichtspark Bärnau-Tachov, zur Langen Museumsnacht eingeladen, die es in sich hatte: Denn im Blickpunkt dieses Abends und der folgenden Nacht standen Führungen durch den finsteren Geschichtspark, der nur mit einigen Orientierungslampen geringfügig erhellt war. An der ersten Führung, die Friederike Schwägerl leitete, beteiligten sich vor allem viele Kinder und Jugendliche, die teilweise ausgestattet mit Laternen einen Blick in die verschiedenen Häuser werfen durften. Vor allem für die Kinder war dies sicherlich sehr erlebnisreich und teils sogar mystisch, zumal der raue „Böhmische“ nicht gerade für wärmende Temperaturen sorgte. Sagenumwoben dann die einzelnen Häuser, in denen nur ein Holzfeuer brannte, das zur Wärme, aber auch zum Erhellen im Häuschen diente. Obwohl es draußen sehr kalt war, war dies im Inneren der Häuser gar nicht der Fall. Eindrucksvoll war auch, wie einer der Bewohner den Besuchern das Anmachen und Entfachen eines Feuers mit einem Feuerstein demonstrierte, so wie das eben im Mittelalter gemacht wurde.
Später wurde auch noch das alte Handwerk des Kalkbrennens demonstriert, eine eindrucksvolle Vorstellung. Es waren stimmungsvolle Führungen durch die kalte Nacht mit nur wenigen Lichtern. Vier Führungen waren angeboten worden, darunter auch eine in tschechischer Sprache. Rund 80 Besucherinnen und Besucher beteiligten sich an den vier Führungen.
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