Bärnau
15.11.2018 - 20:16 Uhr

Maurer-Lehrlinge machen gemeinsame Sache

Auszubildende aus Pilsen besuchen überbetriebliche Lehrlingsunterweisung in der Oberpfalz

Im Geschichtspark Bärnau-Tachov erfuhren die Besucher aus Pilsen, wie Zimmerer im Mittelalter gearbeitet haben. Bild: Handwerkskammer
Im Geschichtspark Bärnau-Tachov erfuhren die Besucher aus Pilsen, wie Zimmerer im Mittelalter gearbeitet haben.

Sechs Auszubildende der Baufachschule Pilsen besuchten eine Woche lang die überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) im Bildungszentrum der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz in Weiden. Gemeinsam mit deutschen Maurerlehrlingen erlernten sie dort das Mauern von Bogenmauerwerken.

"Im Mittelpunkt steht die Praxis", betonte der Leiter des Bildungszentrums Tobias Knauer. Denn in Tschechien findet die dreijährige Ausbildung zum Maurer größtenteils in der Berufsschule statt. Die Teilnehmer wussten das zu schätzen und freuten sich über die gute Organisation und Ausstattung in der Bauhalle. Auch der Direktor der Baufachschule Pilsen Miroslav 'teffek lobte die Praxisorientierung des Kurses. Zwei der Teilnehmer absolvieren in Pilsen eine Fliesenlegerausbildung. Die Maurertechnik könnten sie dabei gut in ihrem beruflichen Alltag, etwa beim Einbau einer Badewanne, anwenden, so Knauer.

Leistungsunterschiede zwischen den deutschen und tschechischen Lehrlingen konnte Kursleiter Karl Winkler nicht feststellen. Zwar hätten die tschechischen Azubis etwas weniger praktische Erfahrung, sie hätten sich aber alle sehr gut geschlagen und saubere Arbeiten abgeliefert.

Die gemeinsame Lehrlingsunterweisung findet seit mittlerweile zehn Jahren statt. Neu war in diesem Jahr ein Besuch im Geschichtspark Bärnau-Tachov. Dort erlebten die tschechischen Lehrlinge historische Handwerkstechniken und durften diese auch selbst anwenden. Auf der Burgbaustelle, auf der eine mittelalterliche Reisestation des Kaisers Karl IV. entstehen soll, konnten sie den Zimmermann beim Hauen der Balken und Sägen der Bretter mit einer Handsäge unterstützen.

Steigende Bedeutung grenzübergreifenden Arbeitens

"Interkulturelle Zusammenarbeit wird immer wichtiger - auch im Handwerk", erklärte Knauer. Der gemeinsame Lehrlingskurs, aber auch die Kooperation mit dem Geschichtspark Bärnau-Tachov leisteten dazu einen wichtigen Beitrag. Eine Fortführung beider Kooperationen ist geplant.

Fotos: HWK - Veröffentlichung honorarfrei -

Freuten sich über die gelungene Austauschwoche: Die sechs tschechischen Auszubildenden mit der Übersetzerin Martina Košařová (Sechste von links), Fachlehrer Jan Vrátník (Vierter von rechts), Ausbilder Karl Winkler (Dritter von rechts), dem Direktor der Baufachschule Pilsen Miroslav Šteffek (Zweiter von rechts) und dem Leiter des Bildungszentrums Tobias Knauer (rechts). Bild: Handwerkskammer
Freuten sich über die gelungene Austauschwoche: Die sechs tschechischen Auszubildenden mit der Übersetzerin Martina Košařová (Sechste von links), Fachlehrer Jan Vrátník (Vierter von rechts), Ausbilder Karl Winkler (Dritter von rechts), dem Direktor der Baufachschule Pilsen Miroslav Šteffek (Zweiter von rechts) und dem Leiter des Bildungszentrums Tobias Knauer (rechts).
 
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