Bärnau
18.09.2018 - 15:04 Uhr

Start für Ackerbürgerhaus

Viel vor hatte der Stadtrat in seiner vergangenen Sitzung - ganze 17 Tagesordnungspunkte behandelte das Gremium. Diskussionsstoff bietet das Ackerbürgerhaus, das Hohenthaner Baugebiet "Am Pfarrgarten" und die Solarenergieanlage.

Das Ackerbürgerhaus hat reichlich Sanierungsbedarf. Nun soll eine Machbarkeitsstudie Klarheit über den Aufwand bringen. Bild: tr
Das Ackerbürgerhaus hat reichlich Sanierungsbedarf. Nun soll eine Machbarkeitsstudie Klarheit über den Aufwand bringen.

Neben der Dorferneuerung Thanhausen und der Umfeldgestaltung des Knopfmuseums (wir berichteten) war auch das Bärnauer Ackerbürgerhaus ein Thema. Der Verein Ackerbürgerhaus Bärnau plant den Umbau und die Sanierung des historischen Gebäudes in der Bischof-Senestrey-Straße 2. Als ersten Schritt beabsichtigt der Verein eine Machbarkeitsstudie für das Anwesen. Dafür wurde eine Förderung aus dem Bund-Länder-Städtebauförderprogramm III (Stadtumbau West) beantragt.

Ackerbürgerhaus

Die Machbarkeitsstudie umfasst die Erstellung eines verformungsgerechten Aufmaßes, Planungen zum Tragwerk, Bauforschungs- und Befundmaßnahmen und eine restauratorische Voruntersuchung sowie die fachliche Begleitung und die Studie an sich.

Inzwischen liegt auch die Zustimmung zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn seitens der Regierung vor. Nach dem Finanzierungsplan hat die Stadt für die Studie einen Eigenanteil von 9600 Euro (40 Prozent) zu tragen. Die sonstigen Eigenmittel von 7000 Euro übernimmt der Verein Ackerbürgerhaus. Auch das Landesamt für Denkmalpflege bezuschusst die Machbarkeitsstudie mit 10 000 Euro. Insgesamt kostet die Maßnahme 41 000 Euro. Das Gremium stimmte der Durchführung der Machbarkeitsstudie zu.

Baugebiet "Am Pfarrgarten"

Die Diskussion um das Baugebiet "Am Pfarrgarten" in Hohentahn ist dagegen immer noch nicht vom Tisch. Erhard Schrems, Geschäftsführer der Firma Cassandra, will seinen Betrieb erweitern und eine Betriebsleiterwohnung bauen. Zunächst lehnte das Landratsamt die Änderung im Flächennutzungsplan ab. Daraufhin fertigte Architekt Ulrich Freimüller einen neuen Entwurf, der vorsah, den vorhandenen Betrieb zu erweitern. Dafür sollte eine Umwidmung der Fläche von einem reinen Wohngebiet in ein Mischgebiet erfolgen. Als Ausgleich für die Erweiterung war eine sechs Meter breite Grünfläche mit heimischen Laubbäumen geplant. Als Trennung zwischen Erweiterungsbau und dem angrenzenden Ortsteil Kaltenmühle sollte eine Wiese mit Streuobstbäumen dienen. Der Stadtrat hatte mit elf zu vier Stimmen entschieden, diese Änderungen zu übernehmen.

Aber auch dieser Beschluss wurde jetzt vom Landratsamt Tirschenreuth aus baurechtlicher Sicht abgelehnt, gestützt von der Rechtsaufsicht des Landratsamts. Bürgermeister Alfred Stier wies in der Sitzung darauf hin, dass in dem Schreiben von Gefälligkeitsplanung (unzulässige Stadtplanung, ungerechtfertigte Begünstigung Einzelner oder eines Einzelvorhabens) die Rede ist. "Das wiegt schwer", fand er. "Für mich ist der Vorwurf nicht nachvollziehbar." Im Schreiben forderte das Landratsamt eine Stellungnahme, warum Bärnau das Baugebiet unbedingt will und verlangt vom Stadtrat, den Beschluss vom 14. Juni aufzuheben. Auch den Änderungsbeschluss im Flächennutzungsplan vom Wohn- zum Mischgebiet hob das Gremium auf Forderung des Landratsamts auf.

Solarenergieanlage Bärnau-Nord

Im Bauleitverfahren zur geplanten Solarenergieanlage Bärnau-Nord, einer Freiflächen-Photovoltaikanlage, wurden Behörden, Träger öffentlicher Belange und die Nachbargemeinden beteiligt. Es wurden keine Planänderungen veranlasst, weshalb die Flächennutzungsplanung in der Fassung vom 17. Mai aktuell bleibt. Zur Bebauung des Sondergebiets weist die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamts Tirschenreuth auf die Ausgleichsflächen hin. Das Grundstück dafür gehört der Stadt und liegt nordöstlich von Bärnau an der Staatsstraße 2173. Es ist 575 Quadratmeter groß. Als externe Ausgleichsmaßnahme ist laut Umweltbericht eine Heckenpflanzung, bestehend aus heimischen, standortgerechten Laubgehölzen, festgelegt. Das Gremium billigte den Bebauungsplanentwurf mit integrierter Grünordnung für das Sondergebiet der Solarenergieanlage.

Das Ackerbürgerhaus in Bärnau hat reichlich Sanierungsbedarf. Bild: tr
Das Ackerbürgerhaus in Bärnau hat reichlich Sanierungsbedarf.
 
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