Bärnau
29.08.2019 - 15:01 Uhr

Wanderung zwischen zwei Ländern

Gemeinsam mit Ingrid Leser unternehmen elf Kinder und ihre Eltern beim Ferienprogramm eine "Wanderung zwischen zwei Ländern". Die geschichtsträchtige Tour beinhaltet auch interessante Geschichten.

Die Gruppe der Wanderer mit Organisatorin Ingrid Leser (links). Bild: Susanne Forster
Die Gruppe der Wanderer mit Organisatorin Ingrid Leser (links).
Ingrid Leser erzählt den Kindern vom "verschwundenen Dorf" Paulusbrunn. Bild: Susanne Forster
Ingrid Leser erzählt den Kindern vom "verschwundenen Dorf" Paulusbrunn.
Die Truppe auf ihrem Weg Richtung Böttgersäule. Bild: Susanne Forster
Die Truppe auf ihrem Weg Richtung Böttgersäule.
Zur Stärkung gibt es Butterbrote mit Zucker. Bild: Susanne Forster
Zur Stärkung gibt es Butterbrote mit Zucker.
Die Kinder spielen "Bäumchen wechsle dich" rund um die Böttgersäule. Bild: Susanne Forster
Die Kinder spielen "Bäumchen wechsle dich" rund um die Böttgersäule.
Zeitzeuge Ferdinand Zwerenz (links) schwelgt mit einer ehemaligen Bewohnerin von Paulusbrunn, der "Schmuckerhof-Oma", in Erinnerungen. Auch eine Mutter, die bei der Wanderung mit dabei ist, interessiert sich für die Fotos aus vergangenen Tagen. Bild: Susanne Forster
Zeitzeuge Ferdinand Zwerenz (links) schwelgt mit einer ehemaligen Bewohnerin von Paulusbrunn, der "Schmuckerhof-Oma", in Erinnerungen. Auch eine Mutter, die bei der Wanderung mit dabei ist, interessiert sich für die Fotos aus vergangenen Tagen.

Die "Wanderung zwischen zwei Ländern" führte entlang der böhmisch-bayerischen Grenze auf dem Böttger-Panorama-Rundweg auf tschechischer Seite. Los ging es bei der ehemaligen "Prinzfabrik", die heute leer steht. Ingrid Leser, die die Tour anführte, wusste, dass das geschichtsträchtige Gebäude zu Betriebszeiten sieben Familien beherbergte, die unter einem Dach lebten und arbeiteten. Damals wurden dort Knöpfe hergestellt.

Ihren Namen verdankt die Fabrik ihrer Käuferin, der Knopfunternehmerin Frau Prinz. Die Bärnauerin erzählte den Kindern vom Leben in Paulusbrunn, dem verschwundenen Dorf, an das heute nur noch Geschichten und Fotos erinnern.

Heilkräuter am Weg

Die Gruppe, der sich auch Eltern angeschlossen hatten, um sich mit ihren Sprösslingen auf eine Zeitreise zu begehen, machte sich auf ihren Weg Richtung Böttgersäule, die im ehemaligen Vorder-Paulusbrunn steht. Ingrid Leser hatte viel zu berichten von der damaligen Zeit. Während der Wanderung nutzte sie die Trinkpausen, um den Kindern die Heilkräuter, die am Wegesrand standen, zu erklären. Auch geschnuppert werden durfte an den natürlichen Heilmitteln, denn die Tour stand unter dem Motto "Sehen, hören und riechen". Die Route führte vorbei am "Biber-Areal", wo die kleinen Nager schon ganze Arbeit geleistet hatten, denn viele Bäume waren mit "Knabber-Spuren" gekennzeichnet oder umgeknickt. "Hört ihr das Rauschen", fragte die Natur-Expertin die Kinder. "Das sind die Zitterpappeln, die klingen besonders schön, wenn der Wind durch ihre Blätter fährt", erklärte sie.

Als sich Zeitzeuge Ferdinand Zwerenz der Gruppe anschloss, hatte er einiges zu berichten. Der Bärnauer, der in Paulusbrunn geboren wurde und dort seine Kindheit verbrachte, erlebte hautnah mit, wie er mit seiner Familie und die anderen Dorfbewohner ausgesiedelt wurde. Er erklärte der Gruppe, wo ehemals das Schulhaus stand und wusste, dass heute nur noch Baumgruppen an die Standorte der damaligen Anwesen und Siedlungen erinnern. Als nach gut zwei Stunden Fußmarsch die Böttgersäule erreicht wurde, hatte Ingrid Leser noch eine besondere Überraschung in petto. Um den Kindern auch die kulinarische Seite des früheren Dorfleben zu demonstrieren, hatte sie eine typische Brotzeit von damals dabei. Es gab Butterbrote mit Zucker bestreut. Die Freude war groß, als die Organisatorin den Kindern das Fangspiel "Bäumchen wechsle dich" erklärte. Kurzerhand wurde die Böttgersäule zum Spielfeld erklärt.

Abstecher zum Friedhof

Nach der Pause konnte frisch gestärkt zur letzten Station aufgebrochen werden, dem alten Friedhof von Paulusbrunn. Beeindruckt von der Atmosphäre studierten die Kinder die Namen auf den Grabsteinen. Wieder zurück an der Böttgersäule hatten die kleinen Teilnehmer noch viel Freude beim gemeinsamen Herumtollen. Zeitzeuge Ferdinand Zwerenz schwelgte derweil mit der "Oma vom Schmuckerhof" in Erinnerungen, während sie ein Fotoalbum durchblätterten.

 
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