Nach monatelanger Corona-Zwangspause dürfen ab übernächstem Wochenende (19. September) Bars und Kneipen in Bayern wieder öffnen - unter Auflagen. Das teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag nach der Kabinettssitzung in München mit. Dabei sollen für Schankwirtschaften die gleichen Regeln gelten wie für Speisewirtschaften, zudem muss in geschlossenen Räumen die Bedienung am Tisch erfolgen. Doch es gibt auch einen Wermutstropfen: "Discos und Clubs bleiben leider zu", sagte Söder. "Das könnten Infektionsbomben werden."
Für die Gastronomie ist dies eine wichtige Nachricht. Viele Lokale hatte die coronabedingte Schließung an den Rande des Ruins gebracht. Allerdings können Gesundheitsämter laut Söder den Ausschank von Alkohol ab 23 Uhr verbieten, wenn die Infektionszahlen in einer Region besonders hoch sind.
Bayern erlaubt Ligapartien im Amateursport
Auch im Amateur-Fußball gibt es Erleichterungen. Ab dem 19. September dürfen Ligaspiele und andere Breitensportwettkämpfe wieder ausgetragen werden. Zudem dürfen die Vereine ähnlich wie bei Kulturveranstaltungen eine begrenzte Anzahl von Fans zulassen. Ausgenommen davon bleiben aber vorläufig Profiligen, der DFB-Pokal und die Champions League.
Strenge Vorschriften bei Demonstrationen
Strengere sind dafür die Vorschriften etwa bei Demonstrationen. Bei größeren Versammlungen unter freiem Himmel gelte ab Mittwoch (9. September) regelmäßig eine Maskenpflicht, so Söder. Die Pflicht greife "jedenfalls ab einer Teilnehmerzahl von 200 Personen". Ministerpräsident Markus Söder (CSU) betonte nach der Kabinettssitzung in München, dass die Maskenpflicht damit auch schon für eine für Samstag geplante Demonstration der Vereinigung Querdenken 089 in München gelten würde - die Organisatoren haben 5000 Teilnehmer angemeldet. Und: Die Maskenpflicht sei bußgeldbewehrt.
Änderungen bei der Teststrategie
Gleichzeitig ändert die Staatsregierung ihre Teststrategie. Die Corona-Teststationen an den Autobahnen in Grenznähe und an den Hauptbahnhöfen München und Nürnberg werden zum Ende der Hauptreisezeit zum 30. September eingestellt. Die freiwerdenden Testkapazitäten sollen dem Kabinettsbeschluss zufolge stattdessen "bedarfsorientiert" etwa für die Testzentren in den Landkreisen und kreisfreien Städten zur Verfügung stehen. Lediglich die Teststationen an den Flughäfen München, Nürnberg und Memmingen bleiben.
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