"Wie schneide und pflege ich meine Obstbäume und Rosen richtig?" Zu diesem Thema referierte Gärtner Patrick Schön bei der Beidler Ortsgruppe des Oberpfälzer Waldvereins. Vorsitzender Martin König begrüßte zum theoretischen und praktischen Teil 20 Interessierte.
Schön riet den Teilnehmern eingangs, nur Werkzeuge zu verwenden, die scharf sind und wirklich gut schneiden. Bei der Wundpflege sei darauf zu achten, dass immer auf Ast-Ring geschnitten werde, also keine "Kleiderhaken" stehen bleiben. Für den Winterschnitt bei Kernobst gelte generell: "Wer viel schneidet, erntet viel Holz", denn starker Rückschnitt fördert starken Nachtrieb. Richtig sei es, etwa bei Äpfel, Birnen oder Quitten nur steil aufrecht und nach innen wachsende Triebe, Konkurrenztriebe und aneinander reibende Triebe zu entfernen. Für den optimalen Gerüstaufbau der Baumkrone müssten in den folgenden Jahren drei bis vier Leitäste mit einem freistehenden Mitteltrieb ausgebildet werden. Beim Auslichtungsschnitt, so der Referent, sei darauf zu achten, dass nur etwa ein Sechstel der Blattmasse entfernt wird, bei zu großem Rückschnitt wären "Wasserschosser" die Folge. Einen Sommerschnitt an Obstbäumen hielt Schön nicht für zwingend erforderlich, aber teilweise für hilfreich. Bis Ende Juni könnten die weichen Neutriebe mit der Hand ausgerissen werden, was das Austreiben von "schlafenden Augen" verhindere. Ab Mitte August müsse unerwünschter Neuzuwachs mit der Schere stummelfrei entfernt werden. Im weiteren Verlauf ging Schön auf den Schnitt von Beerenobst wie Johannisbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren oder Brombeeren ein. Er gab auch Tipps für die richtige Pflege von Weinreben und zeigte Beispiele für den korrekten Schnitt von Wildrosen. Generell sollten dabei die Schnittstellen wegen der schnelleren Wundheilung so klein wie möglich gehalten werden und etwa einen halben Zentimeter über dem gewählten Auge liegen. Nach dem Vortrag setzten die Teilnehmer das Gehörte an den Bäumen der Streuobstwiese des OWV in die Tat um.
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