Vermutlich 600 Jahre alt sind die Außenmauern des Kooperatorenhauses in Beidl, der Dachstuhl ist etwa 300 Jahre alt. Seit etwa einem Jahr laufen nun die Renovierungsarbeiten am historischen Gebäude direkt neben der Beidler Pfarrkirche in der Ortsmitte.
Vergangenen Sonntag konnten sich Interessierte anlässlich des "Tag des offenen Denkmals" ein Bild vom Baufortschritt und den bereits erledigten Arbeiten machen. Auch Führungen auf den Kirchturm des Gotteshauses, durch die Barockkirche und die Leonhardikapelle und die Besichtigung der neuen Pellets-Heizung für das Pfarrheim und das Kooperatorenhaus wurden angeboten.
2000 Stunden in Eigenleistung
Nach dem Sonntagsgottesdienst war die Bevölkerung eingeladen, sich die Baustelle etwas genauer anzusehen oder auch zum gemütlichen Frühschoppen zu bleiben. Kirchenpfleger Siegmund Kulzer, Pfarrgemeinderatssprecher Michael Vollath und Dritter Bürgermeister Hans Klupp sowie viele weitere Unterstützer standen bei Fragen gerne zur Verfügung.
Siegmund Kulzer berichtete davon, dass seit Beginn der Renovierungsmaßnahmen bereits um die 2000 ehrenamtliche Stunden Eigenleistung erbracht worden sind. Viele Bauschutt-Container voll Putz wurden innerhalb kürzester Zeit abgeschlagen und nach außen transportiert, im Keller wurde über ein halber Meter Füllmaterial abgetragen und ins Freie gebracht, und auch sonst wurden diverse Arbeiten ehrenamtlich erledigt. Die Verantwortlichen sind auch stolz darauf, dass bisher alle beteiligten Firmen aus der direkten Umgebung kommen.
Im Untergeschoss des Hauses haben die Beteiligten eine Bildershow zusammengestellt, in der fotografisch dokumentiert ist, welche Arbeiten durchgeführt wurden.
Vereinsgründung am 30. September
Nebenan konnten die Besucher in der Beidler Pfarrkirche Orte besichtigen, die normalerweise nicht zugänglich sind. Pfarrgemeinderatssprecher Michael Vollath führte Interessierte auf den Dachboden der Kirche direkt über dem Kirchenschiff und erklärte, welches Problem um das Jahr 2000 entdeckt wurde. Als eigentlich die Leonhardikapelle hergerichtet werden sollte, stellten die Architekten und Planer fest, dass der Dachstuhl der Kirche stark renovierungsbedürftig ist. Seitdem sind über 20 Jahre vergangen und es wurden über 1,5 Millionen Euro aufgewendet, um den Dachstuhl herzurichten und zu stabilisieren.
Im Kirchturm sahen Interessierte das mechanische Uhrwerk der Kirchturmuhr, das etwa aus dem Jahr 1930 stammt. Die Uhr muss einmal wöchentlich aufgezogen werden.
Für Besucher hatten die Dorfbewohner nach dem Frühschoppen nachmittags Kaffee und Kuchen im Angebot. Die Verantwortlichen waren sehr zufrieden mit dem regen Zuspruch an der Veranstaltung. Sie wollen auch in Zukunft das Haus mit Leben füllen. Daher sind alle Interessierten am Freitag, 30. September, zur Gründungsversammlung des Vereins "Freunde Kooperatorenhaus Beidl" eingeladen.
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