Nachdem die Glocke auf dem ehemaligen Berndorfer Schloss zum Gebet gerufen hatte, begann Stadtpfarrer Thomas Kraus vor der Ortskapelle die sonntägliche Maiandacht. "Lass uns wie Maria dem Sohn Gottes glauben und in allem dir nachfolgen", beteten die Marienverehrer aus Berndorf und Umgebung. Sie trugen Mund-Nase-Masken und hielten sich genau an die Abstandsregeln.
Zwei Kinder übernahmen die Lektorendienste. Nach dem Gebet "Jungfrau Mutter Gottes mein", den Grüssauer Marienrufen ("Mutter Gottes, wir rufen zu dir") und der Lauretanischen Litanei betete der Geistliche für alle Ortsbewohner, die bereits verstorben sind. Besonders gedachte er den Erbauern der Ortskapelle.
Deren Bau geht auf ein Gelübde zurück. Margarete Kreuzer versprach, in Berndorf eine Kapelle zu bauen, wenn ihr Ehemann Michael aus dem Ersten Weltkrieg wieder heimkehren würde. 1926 lösten die Eheleute ihr Versprechen ein. Die Ortskapelle ist der Heiligsten Dreifaltigkeit geweiht. Die beiden Statuen des heiligen Michael und der heiligen Margaretha an den Seiten des Altars erinnern noch heute an die Vornamen der beiden Erbauer.
Vor fast genau fünf Jahren, am 26. Juni 2016, feierten die Berndorfer das 90-jährige Bestehen "ihrer" Kapelle. Zu diesem Jubiläum war sie von der Dorfgemeinschaft innen und außen saniert worden. Während der Marienandacht segnete der damalige Stadtpfarrer Konrad Amschl auch den neuen Kreuzweg, den die Familie Kreuzer in Altötting angeschafft hat.
Nach dem gemeinsam gebeteten "Vater unser" und seinem priesterlichen Segen stimmte Thomas Kraus das Schlusslied "Segne du Maria" an. Auf eine Bewirtung der Marienverehrer musste die Dorfgemeinschaft Berndorf heuer coronabedingt verzichten.
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