Ein ungewöhnlicher Unfall hat in der Nacht zum Sonntag einen Großeinsatz am Hammersee in Bodenwöhr (Landkreis Schwandorf) ausgelöst. Ein 20-Jähriger geriet mit seinem Auto von der Neunburger Straße ab, landete an der Böschung. Noch ehe der Wagen ins Wasser rutschte, konnte sich der Mann unverletzt und trocken aus seinem BMW retten. Dann glitt sein Auto in den See und trieb rund 60 Meter hinaus, ehe es in den Fluten versank.
Gegen 0.15 Uhr war der Mann aus Richtung Neunburg kommend Richtung Ortsmitte unterwegs gewesen, als er aus unbekanntem Grund die Kontrolle über seinen Wagen verlor. Kurz vor einer Holzbrüstung rutschte der Wagen auf die Böschung Richtung See, wurde offenbar vom Gestrüpp noch aufgehalten. Diesen Moment nutzte der Mann anscheinend, um aus dem Wagen zu springen. Sein BMW glitt dann ins Wasser und trieb ab, ehe er versank. "Der Fahrer hat den Unfall selbst gemeldet", sagte Polizeihauptmeister Jonas Ruhland (Inspektion Neunburg vorm Wald) am Sonntagmorgen vor Ort, "er hat vorher noch ein Video gemacht". Alkohol war beim Fahrer nicht im Spiel.
Die Kräfte der Feuerwehr Bodenwöhr hatten nicht weit zum Einsatz: Der Unfallort lag genau gegenüber des Gerätehauses. Wasserwachts-Kräfte aus Bodenwöhr, Bruck, Nittenau, Neunburg vorm Wald, Nabburg, Schwarzenfeld und Pfreimd rückten an, dazu das BRK aus Bruck. Drei Taucher waren im eiskalten, gut drei Meter tiefen Wasser eingesetzt, um das Fahrzeug zu suchen. Boote auf dem See unterstützten sie. Über 60 Meter vom Ufer entfernt wurde der versunkene Wagen schließlich gegen 5.30 Uhr entdeckt. Das Video des Fahrers habe einen Ansatzpunkt gegeben, wo das Auto liegt, sagte ein Feuerwehrmann. Außerdem setzte die Wasserwacht ein Sonargerät ein, um den Pkw zu orten. Als das gelungen war, befestigten sie Seile an dem BMW. Zwei Feuerwehrfahrzeuge zogen den Wagen mit Seilwinden ans Ufer.
In den frühen Morgenstunden gegen 7.30 Uhr rückte schließlich ein Abschleppwagen mit Kran an. Kräfte der Wasserwacht brachten unter Wasser Schlaufen an der Vorderachse des BMW an, der so schließlich aus dem Wasser gehoben werden konnte. Die Feuerwehr legte Sperren aus, um Betriebsstoffe im Wasser aufzufangen. Öl sei aber nicht ausgelaufen, so die Polizei vor Ort.
Das Auto wertete die Polizei als Totalschaden und bezifferte diesen auf rund 5000 Euro. Die Neunburger Straße war während der Bergungsarbeiten am Sonntagmorgen bis etwa 8.20 Uhr halbseitig gesperrt.
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