Böhmischbruck bei Vohenstrauß
16.08.2019 - 11:03 Uhr

Feiern im Pfreimdtal

Der Kirchturm mit der Zwiebel und dem Gotteshaus "Mariä Himmelfahrt" und der Pfarrhof bilden ein ganz besonderes Idyll und eine sehenswerte Kulisse für das Patrozinium und das anschließende Pfarrfest.

Ein langer Kirchenzug mit der Blaskapelle "Bayrisch Blech" voran bewegte sich vom Feuerwehrhaus über die Anhöhe zur Pfarrkirche. Bild: dob
Ein langer Kirchenzug mit der Blaskapelle "Bayrisch Blech" voran bewegte sich vom Feuerwehrhaus über die Anhöhe zur Pfarrkirche.

Sommer für Sommer feiern die Böhmischbrucker mit vielen Besuchern den Patronatstag ihrer Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“. Seit ein paar Jahren verbunden mit einem Pfarrfest, das von Pfingsten auf den August verlegt wurde. Vereins- und Fahnenabordnungen, Kommunalpolitiker und kirchliche Gremien zogen mit Pfarrer und Messdienern hinter der Blaskapelle „Bayrisch Blech“ vom Feuerwehrhaus zur Pfarrkirche.

Die Anfahrt zum Patrozinium gestaltete sich aber etwas aufregend für Dekan Alexander Hösl, der durch ein dringendes Telefonat in zeitliche Bredouille geriet, wie er anführte. Noch dazu fuhr auf der Kreisstraße vor ihm seelenruhig Bürgermeister Andreas Wutzlhofer, um die schöne Landschaft zu genießen. Doch das Stadtoberhaupt erkannte die drängende Situation des Pfarrers und ließ ihn sogleich überholen. Deshalb zog der Geistliche zu Beginn des Gottesdienstes aus dieser Situation Parallelen zu Maria, die ebenfalls das Gespür für ihren Sohn entwickelte, den Weg frei zu machen, damit er bei den Menschen ankommen konnte. Fahnenabordnungen der Feuerwehr und der Krieger- und Soldatenkameradschaft aus Böhmischbruck, die St.-Georg-Schützen, Feuerwehr, Soldaten- und Kriegerverein und Katholische Landjugend aus Etzgersrieth, Feuerwehr und Soldaten- und Kriegerverein aus Kleinschwand reihten sich um den Altar auf. Der Kirchenchor unter Leitung von Daniela Bock und Julia Duschinger an der Orgel begleiteten den Gottesdienst mit der Blaskapelle.

"Wenn sich zu Hause Besuch anmeldet, gibt man ihm zu Begrüßung die Hand", sagte Dekan Alexander Hösl in seiner Predigt. Wenn das eigene Kind weint, verspürt man den Impuls, es auf den Arm zu nehmen. Bei traurigen und freudigen Anlässen unterstreicht man Anteilnahme meist durch eine Berührung: eine Umarmung, die Hand auf der Schulter oder auf dem Arm oder eben den Handschlag. Berühren gehört zum Menschsein dazu. Babys, die nicht berührt werden, sterben. Menschen, die nicht mehr berührt werden, verkümmern. Dabei findet Berührung auf verschiedenen Ebenen statt: zum einen durch die gerade benannte, körperliche Berührung; zum anderen spricht man auch von Berührungspunkten, wenn man Gemeinsamkeiten zwischen zwei Menschen hervorheben will: übereinstimmende Ansichten, verbindende Erlebnisse, gemeinsame Erfahrungen.

Die Begegnung zwischen Maria und Elisabeth, an die im Evangelium an diesem Festtag erinnert wird, war sicher ein solches verbindendes Erlebnis. Beide Frauen waren schwanger. Maria hatte vor Kurzem erst den Besuch des Engels erhalten und jetzt erkennt sogar Elisabeth, dass es mit Maria Besonderes auf sich hat. Sie stimmt den Lobpreis an, der uns noch heute im Ave Maria und im Magnifikat vertraut ist, erläuterte Dekan Hösl. Gnade wurde so zu einem Schlüsselwort von Maria. „Gnade ist aber auch Verständnis oder wenn man mehr tut als man muss.“ Gnade habe aber auch Feinde: die Abgrenzung, Trennung, Spaltung. „Gnade ist unbedingt und eine bedingungslose Liebe“, versicherte der Geistliche. „Die Gnade bietet sich auch uns an. Am liebsten als Wegbegleiterin unseres Lebens in allen Höhen und Tiefen, in den Sonnen- und Schattenseiten des Lebens.“ Die Kräuter, die anMariä Himmelfahrt seit alters her unter den göttlichen Schutz gestellt werden, zeigen mit ihrem Duft etwas von der Lebensfülle der Schöpfung. Die Schönheit der Welt spiegelt sich in den Blumen, die Köstlichkeit in den Früchten und der verströmende Duft in den Kräutern. „Die belebende und heilende Kraft der Kräuter ist Hinweis auf das Heil, das Gott uns schenkt.“ Seit dem zehnten Jahrhundert werden an diesem Festtag Kräuter geweiht. Maria, die oft als schönste Blume gepriesen wird, wurde zur Bewahrerin des großen Schöpferwerks der Natur. „In der Segnung danken wir Gott für die Heilkraft der Kräuter und Blumen“, unterstrich Dekan Hösl.

Kirchenpfleger Johann Kurzka fühlte sich angesichts der vielen Teilnehmer an frühere Zeiten erinnert, als die Kirchen voll besetzt waren. Er lud die Gäste gleich im Anschluss zur weltlichen Feier auf den Kirchplatz ein, wo sich die Besucher zum Frühschoppen im Schatten des Kirchenensembles niederließen. Zur Mittagszeit tischten die Organisatoren Schnitzel mit Kartoffelsalat auf, und auch die Kuchentheke im Pfarrsaal präsentierte sich gut und abwechslungsreich gefüllt den Schleckermäulern.

Gnade ist unbedingt und eine bedingungslose Liebe

Dekan Alexander Hösl

Ein langer Kirchenzug mit der Blaskapelle "Bayrisch Blech" voran bewegte sich vom Feuerwehrhaus über die Anhöhe zur Pfarrkirche. Bild: dob
Ein langer Kirchenzug mit der Blaskapelle "Bayrisch Blech" voran bewegte sich vom Feuerwehrhaus über die Anhöhe zur Pfarrkirche.
Ein langer Kirchenzug mit der Blaskapelle "Bayrisch Blech" voran bewegte sich vom Feuerwehrhaus über die Anhöhe zur Pfarrkirche. Bild: dob
Ein langer Kirchenzug mit der Blaskapelle "Bayrisch Blech" voran bewegte sich vom Feuerwehrhaus über die Anhöhe zur Pfarrkirche.
Ein langer Kirchenzug mit der Blaskapelle "Bayrisch Blech" voran bewegte sich vom Feuerwehrhaus über die Anhöhe zur Pfarrkirche. Bild: dob
Ein langer Kirchenzug mit der Blaskapelle "Bayrisch Blech" voran bewegte sich vom Feuerwehrhaus über die Anhöhe zur Pfarrkirche.
Ein langer Kirchenzug mit der Blaskapelle "Bayrisch Blech" voran bewegte sich vom Feuerwehrhaus über die Anhöhe zur Pfarrkirche. Bild: dob
Ein langer Kirchenzug mit der Blaskapelle "Bayrisch Blech" voran bewegte sich vom Feuerwehrhaus über die Anhöhe zur Pfarrkirche.
Ein langer Kirchenzug mit der Blaskapelle "Bayrisch Blech" voran bewegte sich vom Feuerwehrhaus über die Anhöhe zur Pfarrkirche. Bild: dob
Ein langer Kirchenzug mit der Blaskapelle "Bayrisch Blech" voran bewegte sich vom Feuerwehrhaus über die Anhöhe zur Pfarrkirche.
Ein langer Kirchenzug mit der Blaskapelle "Bayrisch Blech" voran bewegte sich vom Feuerwehrhaus über die Anhöhe zur Pfarrkirche. Bild: dob
Ein langer Kirchenzug mit der Blaskapelle "Bayrisch Blech" voran bewegte sich vom Feuerwehrhaus über die Anhöhe zur Pfarrkirche.
Ein langer Kirchenzug mit der Blaskapelle "Bayrisch Blech" voran bewegte sich vom Feuerwehrhaus über die Anhöhe zur Pfarrkirche. Bild: dob
Ein langer Kirchenzug mit der Blaskapelle "Bayrisch Blech" voran bewegte sich vom Feuerwehrhaus über die Anhöhe zur Pfarrkirche.
Dekan Alexander Hösl zelebrierte den Festgottesdienst zum Patrozinium. Vor allem die blumenbekränzten Ministranten sind an diesem Tag stets eine Augenweide. Bild: dob
Dekan Alexander Hösl zelebrierte den Festgottesdienst zum Patrozinium. Vor allem die blumenbekränzten Ministranten sind an diesem Tag stets eine Augenweide.
Dekan Alexander Hösl zelebrierte den Festgottesdienst zum Patrozinium. Vor allem die blumenbekränzten Ministranten sind an diesem Tag stets eine Augenweide. Bild: dob
Dekan Alexander Hösl zelebrierte den Festgottesdienst zum Patrozinium. Vor allem die blumenbekränzten Ministranten sind an diesem Tag stets eine Augenweide.
Die Blaskapelle "Bayerisch Blech" unterhielten die Gäste beim Pfarrfest-Frühschoppen. Bild: dob
Die Blaskapelle "Bayerisch Blech" unterhielten die Gäste beim Pfarrfest-Frühschoppen.
Helmut Zwack und Michael Biegerl (von links) zapften das frisch gekühlte Bier für die Gäste. Bild: dob
Helmut Zwack und Michael Biegerl (von links) zapften das frisch gekühlte Bier für die Gäste.
Zwischen Pfarrkirche und Pfarrhof lässt es sich bestens feiern. Bild: dob
Zwischen Pfarrkirche und Pfarrhof lässt es sich bestens feiern.
Idylle pur zum Patroziniumstag und Pfarrfest in Böhmischbruck. Bild: dob
Idylle pur zum Patroziniumstag und Pfarrfest in Böhmischbruck.
Idylle pur zum Patroziniumstag und Pfarrfest in Böhmischbruck. Bild: dob
Idylle pur zum Patroziniumstag und Pfarrfest in Böhmischbruck.
Zwischen Pfarrkirche und Pfarrhof lässt es sich bestens feiern. Bild: dob
Zwischen Pfarrkirche und Pfarrhof lässt es sich bestens feiern.
 
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