In perfektem Deutsch mit amerikanischem Slang, das er im Deutschintegrationskurs Horst Seehofers gelernt haben will, ließ "Peter Görber from USA" das Publikum über seine Jonglierkünste und Clownereien staunen. "We Americans have Humor, we have a Clown for President!" begründete Gerber seine mitreißende Präsentation. Zuerst nur mit drei Jonglierkeulen, steigerte er sich unter Anfeuerung durch das Publikum auf vier und schließlich sogar fünf – die er hinter dem Rücken hochwarf und wieder fing. "This is schweinegefährlich – dangerous!" erklärte er dazu. Und zeigte auch noch den "brasilianischen Hackentrick für seinen Freund Ronaldinho": die Keule mit dem Fuß und der Ferse fangen und wieder hochwerfen. "This was too lahmarschig", kritisierte er den seiner Meinung nach halbherzigen Applaus. Mit Erfolg! Das Publikum johlte und pfiff vor Begeisterung, auch als "Peter Görber from America" gestand, dass er Peter Gerber heißt und in Regensburg Urologe ist. Dafür hängte er gleich noch einen Trick aus der Praxis an, "mit drei Riesenskalpellen und einer Urinflasche".
Doch auch andere Höhepunkte hatte der Schwarz-Weiß-Ball der Botzersreuther zu bieten, Präsidentin und "Zirkusdirektorin" Eva Frischholz im engen, roten Paillettenkleid moderierte den Abend mit souveränem Charme. Das komplette Gardeprogramm wurde den Gästen vorgeführt, beginnend bei den Kleinsten als Mini-Clowns und der "Witch Doctor"-Choreographie über die Kindergarde, angeführt von den coolen Jungs der Mini Elfer-Geräte in dunklen Sonnenbrillen, der Jugend- und der Prinzengarde. Die beiden Prinzenpaare, Nadine I. und Fabian II. sowie Marie II. und Milo I., trugen ihre witzig-humorvollen Texte vor. Selbstbewusst rezitierte die Kinderprinzessin den Satz: "In der Garde habe ich bisher meine Wadeln getrimmt, doch hat man erkannt, ich bin für Höheres bestimmt". Gut passte der Rhythmus der "Holzhacker Buam" zum Gardetanz der Jugendgarde. Und weil heuer die Musikauswahl besonders außergewöhnlich und international ist, tanzten die Mädels der Prinzengarde erst im Takt irischer Musik, um dann in einen russisch klingenden Rhythmus zu wechseln. Konzentriert, hoch motiviert und voll bei der Sache präsentierten sich alle Gardetänzer sowie Solistinnen wie die "Tanz-Annalena" und das "Doppelte Fünkchen".
In den Auftrittspausen unterhielt die vielseits bekannte Band "Live" unter der Leitung von Michael Bertelshofer. Dieser bekam, als "Musiklehrer von mindestens 30 Prozent der hier Anwesenden", von der Prinzessin einen Orden überreicht. Die Musikauswahl der Band passte perfekt zu einem erfolgreichen Tanzabend. Zum ersten Discofox mit "Movie Star" von Harpo führte Kinderprinz Milo I. seine Prinzessin aufs Parkett und tanzte tatsächlich Discofox, sogar mit Figuren!
Mit Cha-Cha und Foxtrott, mit "Pretty Woman" und "Ein Bett im Kornfeld" genossen die festlich gekleideten Gäste die Tanzrunden. Mussten die Zuschauer bisher auf den Schautanz der Kindergarde wegen der späten Uhrzeit verzichten, gab es an diesem Samstag eine Ausnahme. Munter tanzen die Mädels ihre mit einigen Schwierigkeiten versehenen Choreographien. In roten Tüllröckchen bewies die Jugendgarde, dass Gardetanz Hochleistungssport ist. Das "Doppelte Mariechen" Annalena und Vroni Adam, der kess-lustige Showtanz der beiden Kinderregenten, Marie in pinkfarbigem Tüll, Milo in Frack mit pinkfarbigen Kontrasten, und viele weitere Höhepunkte ließen keine Langeweile aufkommen. Showtänzer Fabian ließ es im Karton rappeln und zauberte seine Tanzpartnerin Katharina hervor. Die bunten Clowns der Prinzengarde verwandelten den Saal der Flosser Mehrzweckhalle in eine kunterbunte Manege voller Tanz, Akrobatik und Spaß. Tanz- und Hebefiguren ließen das Publikum immer wieder staunen über die tänzerische Fantasie der Botzersreuther Garde.
Und schließlich, ganz am Ende des offiziellen Teils, scharrte noch der Elferrat, bzw. die "Elfer Geräte", mit den Füßen. Ein Zirkus-Direktor kündigte das Männerballett an, einschließlich einem "stärksten Mann" mit Six-Pack. Tanzend auf dem Seil mit "Cordula Grüüüün", einer seltsamen "Dame" im grünen Gewand, gaben die Jungs auch mit dem "Space Taxi to the Sky" und dem "Jailhouse Rock" nochmals Gas. Weit nach Mitternacht ging der Ball als "After-Show-Party" mit Discjockey und dichtem Bargedränge weiter bis in den Morgen.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.