Brand (VG Neusorg)
18.09.2018 - 17:47 Uhr

39 Kilometer bei idealem Wallfahrerwetter

Zur 37. Fußwallfahrt nach Marienweiher brachen Gläubige aus Brand auf und erlebten einen wunderbaren Tag bei idealem Wanderwetter.

Die weiblichen Teilnehmerinnen waren heuer beim Kreuztragen in der Überzahl und sie taten es gut gelaunt. Selbst als es nach Streitau steil nach oben ging, hatten Maria Hößl (links) und Gerlinde Thiel das Lachen nicht verlernt. Bild: ld
Die weiblichen Teilnehmerinnen waren heuer beim Kreuztragen in der Überzahl und sie taten es gut gelaunt. Selbst als es nach Streitau steil nach oben ging, hatten Maria Hößl (links) und Gerlinde Thiel das Lachen nicht verlernt.

Am Samstag nach Schuljahresbeginn steht in der Pfarrei Herz Jesu in Brand stets die Fußwallfahrt nach Marienweiher auf dem Programm. Nach rückläufigen Zahlen in den letzten Jahren war kräftig geworben worden, um die Tradition der vor 37 Jahren vom damaligen Pfarrer Richard Bauer ins Leben gerufene Fußwallfahrt nach Marienweiher aufrechtzuerhalten. Es hat sich gelohnt. Bereits zum Abmarsch um 6 Uhr in Brand waren zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort, was große Freude unter allen Beteiligten auslöste. Es sollte Vorbote für einen wunderbaren Wallfahrtstag werden. In Oberölbühl, wo Pater Joy den Wallfahrersegen erteilte, schloss sich eine Gruppe an, weitere Gläubige liefen ab dem Seehaus mit. In Marienweiher traf die Gruppe mit über 30 Teilnehmern ein, doppelt so viele wie im letzten Jahr.

Die Temperatur war angenehm, ideales Wallfahrerwetter den ganzen Tag. Die Mühen auf dem Kilometer weiten Weg ertragen die Wallfahrer gerne, sind sie doch Teil der Buße, die man in den vielen Anliegen der Wallfahrt auf sich nimmt. Das Gepäck wurde im Begleitfahrzeug untergebracht. Mit ihm begleitet Rudi Ernstberger die Fußwallfahrer. Er kennt die Strecke mittlerweile wie seine Westentasche und das schafft die Sicherheit, dass bei Problemen sofort geholfen werden könnte. Oft weit voraus läuft Lothar Zaus mit Warnweste und Funkgerät, dieses Mal verbunden mit Wolfgang Doleschal weit hinter dem Zug. Sicherheit im Straßenverkehr ist oberstes Gebot.

Seit der Abmarsch um eine Stunde später verlegt wurde, sind Kopflampen nicht mehr nötig, wenn auch das Lesen im noch nicht völlig erhellten Wald auf den ersten Kilometer schwierig ist. Leichter gebetet werden können auf dieser ersten Etappe Rosenkränze. Kurz nach acht Uhr war der Parkplatz am Seehaus erreicht. Eine kurze Begrüßung, ein schneller Schluck aus der Flasche und gegebenenfalls Anpassung der Kleidung, dann wurde der Fußmarsch fortgesetzt.

Das Wallfahrerkreuz, im vorigen Jahr wurde ein extra leichtes angeschafft, wurde zwischendurch gewechselt, wobei heuer die weiblichen Kreuz-Trägerinnen in der Überzahl waren. Das Lesen von Texten ist mit zwei leichten Headsets auch wesentlich leichter geworden, wenn das Vortragen von Texten auch schwierig bleibt. Die schnelleren Tempi und leichte Anstiege lassen den Vorbetern schon auch einmal die Luft ausgehen. Zwischenzeitlich werden auch immer wieder moderne Texte verwendet, die sich auf aktuelle Fragen und Probleme beziehen. Die traditionellen Rosenkränze aus dem Wallfahrer-Heft fehlen jedoch weiterhin nicht. Es gibt auch immer wieder Stille, um in eigenen Anliegen zu beten.

Nach Gefrees sind noch zwei Stunden bis nach Streitau zu laufen. Hier wartete im Sportheim die Mittagsverpflegung. All jene, die sich den weiten Weg ab Brand oder ab dem Seehausparkplatz nicht mehr zumuten, sind hier für die letzte Etappe von gut zwei Stunden herzlich willkommen. „Wer glaubt, ist nie allein“ steht dann auf dem Programm, bevor der Abmarsch in den Wald beginnt. Schon bei der dritten Strophe ist Abmarsch. Der Gedanke, nun bald am Ziel zu sein, schafft vorübergehend Erleichterung, aber eben nur vorübergehend. Drei gewaltige Anstiege sind noch zu bewältigen und sie erfordern noch einmal zweimaliges kurzes Anhalten, um die Gruppe zusammenzuhalten. Ein Schluck kühlenden Wassers ist dann dringend nötig. Bald sind dann die Türme von Marienweiher zu sehen. Die Basilika präsentierte sich heuer so wie schon lange nicht mehr. Viele Brander waren nach Marienweiher gekommen, um den Gottesdienst mit Pater Joy und den Fußwallfahrern mitzufeiern, sodass man das Gefühl haben durfte, dass die Pfarrei Brand zu Gast ist in Marienweiher. Dankesworte des Pilgerführers Ludwig König beschlossen den Gottesdienst.

 
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