Zur Jubilarfeier hatte die Firma Schiettinger in den Gasthof Wiesend in Kulmain eingeladen, heuer nicht mit den beiden Inhabern: Andreas Bader wurde von seinem Sohn Adrian vertreten, Geschäftsführer Christoph Bader begrüßte die Jubilare sowie deren Partnerinnen und Partner. Auch ihnen gelte Dank, da sie doch hin und wieder Verständnis dafür aufbringen müssten, wenn Beruf und Überstunden oder sonstige außerplanmäßige Einsätze hoffentlich nicht allzu stark das Familienleben berührten. Er freue sich, dass nach zwei Jahren Corona-Pause die Feiern nun wieder jährlich stattfinden können. Die Ehrenurkunden, das Geldgeschenk sowie Blumen werden stets während des Jahres am Tage des Jubiläums oder kurz danach überreicht.
Bader dankte für den Einsatz der treuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Leistungsbereitschaft, die sie während ihrer langen Betriebszugehörigkeit gezeigt haben: „Mitarbeiter wie Sie mit sehr langer Betriebszugehörigkeit sind für ein Unternehmen erforderlich und wertvoll, da langjährige Erfahrung durch nichts zu ersetzen ist.“ Erfahrung helfe, in stürmischen Zeiten am Markt zu bestehen und den guten Ruf erfolgreich zu verteidigen und zu bestätigen. Gerade in den vergangenen Jahren sei es wegen Corona doch recht häufig drunter und drüber gegangen, eine zuverlässige Produktionsplanung sei kaum möglich gewesen. Dieses Jahr habe sich das zum Glück etwas gebessert.
Die Geehrten
Zehn Jubilare sind bereits 25 Jahre in der Firma tätig: Mirko Prechtl arbeitete zuerst in der Produktion und wurde dann Maschinenführer in der Kleberei; Thomas Schönl war zunächst in der Produktion und wurde dann Maschinenführer im Inliner-Bereich, ebenso wie Walerij Mitko-Reimchen, der seit 10 Jahren in der Wellpappen-Erzeugung tätig ist (zuvor Produktion). Waldemar Heffner ist derzeit der Packanlage zugewiesen (vorher Verarbeitung). Franziska Rößler begann 1997 in der Buchhaltung und verantwortet diesen Bereich seit August 2010 mit Prokura. Walter Haider ist seit seinem Eintritt im Einkauf tätig. Andreas Häckel begann Anfang September 1997 seine Berufsausbildung zum Verpackungsmittelmechaniker und ist seit Ausbildungsende Maschinenführer im Inliner-Bereich. Regine Nickl ist seit Beginn im Verkauf tätig. Dominik Zierer absolvierte zuerst eine Berufsausbildung zum Verpackungsmittelmechaniker und ist nach mehreren Stationen seit 2015 in der Produktionsleitung tätig. Carmen Langsteiner wurde zur Industriekauffrau ausgebildet, war dann im Verkauf tätig und ist nun seit gut acht Jahren im Einkauf. Jürgen Braun hält seit 40 Jahren der Firma die Treue: Nach Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker ist er überwiegend als Lkw-Kraftfahrer tätig.
Christoph Bader dankte für den Einsatz aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Er blickte auf die aktuelle Lage und die Aussichten für das nächste Jahr: Im Großen und Ganzen könne man nicht klagen. Das Jahr sei gegenüber 2021 recht ordentlich verlaufen. Wohl hätten sich im Laufe des Jahres sämtliche Kosten erhöht, insbesondere das Rohpapier, und teilweise habe es auch Beschaffungsprobleme gegeben. Die Kunden hätten jedoch überwiegend Verständnis für die Forderungen nach höheren Preisen gezeigt, da die Liefersicherheit im Vordergrund gestanden habe. Dank der Mithilfe der Beschäftigten habe Schiettinger auch punkten und sich gegenüber den Wettbewerbern positiv darstellen können. Es sei auch gelungen, neue Kunden zu gewinnen – das sei dem guten Ruf der Firma hinsichtlich Zuverlässigkeit und Qualität geschuldet. Energiepreiserhöhungen hätten aber auch zu Herausforderungen geführt. Es werde wohl nicht besser, die Firma müsse sich auf Dauer auf deutlich gestiegene Kosten einstellen. Natürlich könne die Firmenleitung nachvollziehen, dass dies für jeden Einzelnen vermutlich zu Einschränkungen führen werde und Erhöhung der Löhne und Gehälter nicht im vollen Umfang möglich sein werde. Mit Tankgutscheinen werde man versuchen, „zumindest die größten Schmerzen zu lindern“.
Verhalten optimistisch
Für 2023 rechne die Firma mit einem gewissen Nachfragerückgang, auch wenn jetzt gerade die Beschäftigung wieder deutlich anziehe. Auf der Lieferantenseite gehe man davon aus, dass sich die Preise fürs Erste beruhigen und die Frage der Verfügbarkeit keine Rolle mehr spielen würden. Wegen der Ausrichtung auf Verpackungen für die Lebensmittelindustrie gehe die Firma von einer allgemeinen Kaufzurückhaltung aus, die sich aber in Grenzen halten dürfte. Allerdings sei damit zu rechnen, dass sich die Wettbewerber verstärkt auf die Firmenkunden stürzten, wenn ihnen sonstiges Geschäft wegbricht. Von daher vermute die Firmenleitung ein herausforderndes Jahr 2023.
Verhalten optimistisch werde man das nächste Jahr erwarten können. Wie seither auch werde die Firma letztendlich ganz ordentlich durchkommen. Bei einer grundsätzlich optimistischen Grundeinstellung sehe er mehr Chancen als Risiken. Betriebsratsvorsitzender Alois Albersdörfer erklärte, es sei dankenswert, in schwierigen Zeiten zu einer Firma Treue zu bewahren. Die Geschäftsleitung sollte alles unternehmen, um die erfahrenen Mitarbeiter zu halten, denn sie seien es, die den Laden am Laufen halten. „Was hilft die teuerste Maschine, wenn niemand da ist, der sie bedienen kann.“
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