Wenn sich das Kirchenjahr zu Ende neigt, die Tage kürzer und die Nächte länger werden, kündigt sich in den Texten in den Gottesdiensten langsam die Adventszeit an. In manchen Pfarreien pflegt man schon einen alten Brauch, der unter Pfarrer Edmund Prechtl auch in der Pfarrei Herz Jesu in Brand wieder neu belebt wurde: das sogenannte „Frauentragen“, ein Brauch der Marienverehrung. Die vorweihnachtliche Zeit steht im Zeichen des Weges, des Aufbruchs und des Wanderns: Zuerst ist Maria unterwegs auf dem beschwerlichen Weg zu ihrer Cousine Elisabeth, um ihr von ihrer Schwangerschaft zu berichten. Später macht sie sich mit ihrem Verlobten Josef auf nach Bethlehem. Kurz darauf ziehen die Hirten los und suchen das Kind. Der Brauch des Frauentragens verdeutlicht das Aufeinanderzugehen von Gott und Mensch. Zwischen dem ersten Advent und dem Heiligen Abend wird eine Figur der schwangeren Maria durch die Pfarrgemeinden getragen. Sie wird von Familie zu Familie weitergegeben, macht Halt in Kindergärten, Schulen, Gottesdiensten und bei dem, der ihr für eine Nacht Herberge geben möchte. Es gibt viele Möglichkeiten, die Marienfigur für einige Zeit in der Familie zu beherbergen. Wie die Übergabe gestaltet wird, ist jedem überlassen, Vorschläge sind der Figur beigefügt. Teilnehmerlisten liegen in den Kirchen auf, die Gläubigen werden gebeten, sich einzutragen. Die Marienfigur verbleibt in jeder Familie einen Tag. Am Abend wird sie von der Gastfamilie zur nächsten Familie gebracht. Wenn nicht für jeden Tag eine neue Herberge gefunden wird, bleibt sie auch länger in einer Familie. Hilfreich ist es, vor der Übergabe anzurufen. Offizieller Beginn des Frauentragens ist der Vorabend des ersten Advent. Dann wird Pater Joy der ersten Familie, die sich eingetragen hat, die Figur übergeben und auf ihren Weg durch die Gemeinde aussenden.
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