Brand (VG Neusorg)
23.12.2019 - 15:12 Uhr

Ganz nah an der Botschaft der Weihnacht

Traditionelle Feierstunde mit Liedern und Texten zur Adventszeit, stimmungsvolle Beiträge des ökumenischen Posaunenchors der evangelischen Pfarrei Waldershof-Neusorg und Inshallah. Allerorten Begeisterung.

Den Posaunenchor der evangelischen Pfarrei Waldershof-Neusorg und die Gruppe "Inshallah" hatten die Sänger des Brander Männerchores in diesem Jahr zu Gast bei ihrer alljährlichen vorweihnachtlichen Feierstunde. Bild: gis
Den Posaunenchor der evangelischen Pfarrei Waldershof-Neusorg und die Gruppe "Inshallah" hatten die Sänger des Brander Männerchores in diesem Jahr zu Gast bei ihrer alljährlichen vorweihnachtlichen Feierstunde.

Es ist vor allem – aber nicht nur - die Musik, der stimmige, stimmungsvolle, ansprechende Gesang – die alljährlich die vorweihnachtliche Feierstunde des örtlichen Männergesangvereins „Max Reger“ zu einem besonderen Fest machen. Es waren auch der innige Wunsch nach Frieden, Gedanken der Hoffnung, aufrüttelnde, dennoch Mut machende Denkanstöße und der Sehnsucht nach einem Stück heile Welt, die sich wie ein roter Faden durch den angehenden Abend zogen: Unter der Leitung von Bertram Nold hatten die Sänger in der Pfarrkirche nach einem feierlichen Einzug während des Gebetläutens ein sehr ansprechendes Programm gewählt, unter anderem mit Liedern, auf die sich viele Hörer Hörer schon lange gefreut haben und die traditionsgemäß in das Repertoire der Feierstunde gehören – wie der Christbaum zu Weihnachten:

Das waren unter anderem Klassiker, wie das wohlakzentuierte „Maria durch ein Dornwald ging“ das Spiritual „My Lord, what a morning“ – und „Go, tell it on the mountains“. Vor dieser Aussage allerdings stand das „Magnifikat“ (von Dorothee Sölle“), vorgetragen von Sprecherin Michaela Schmidt; moderne, nahezu feministische, Mut machende Gedanken, die aufhorchen ließen: Heute sagen wir so: „Frauen werden zum Mond fahren in den Parlamenten entscheiden, ihre Wünsche nach Selbstbestimmung in Erfüllung gehen, Ängste gegenstandslos werden und die Ausbeutung der Erde wird ein Ende haben ….“ Mit „Freuet auch all“, dem gewaltigen Lobpreis „ Wie groß bist Du“ und anderem berührten die Sänger die Seele, schürten mit „Stell´ dir vor s´ist Weihnachtszeit“ die erinnerungsträchtige Vorfreude auf das Fest, auch kritisch hinterfragt. Bei dem zum Schluss fast geflüsterten „Heast as net“, hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Mittenhinein dann wieder eindringliche, aber tröstliche Worte der Sprecherin: „Hungernde werden satt, Mächte gelangen zur Demut, Erniedrigte zum Starksein“, verbunden mit der Hoffnung „ die in jedem neugeborenen Kind lebt“.

Eine glückliche Hand hatte der Veranstalter mit der Wahl seiner mitwirkenden Gäste, dem ökumenischen Posaunenschor der evangelischen Pfarrei Waldershof-Neusorg unter der Leitung von Erich Fuchs und der Gruppe „Inshallah“ mit ihrer Leiterin Beate Zehrer.

Harmonisch perfekt stellten die Bläser die Frage „Wie soll ich dich empfangen“, sehr weich vorgetragen und deshalb sehr eingängig und überzeugend. Nichts passt besser in die Adventszeit als jene Hirtenweisen, die das bevorstehende Fest ankündigen. „Pastorale in Brass“ lautete der Beitrag des Posaunenchors, ließ erkennen, dass hier ein gut eingespieltes und aufeinander abgestimmtes Team am Musizieren ist, dessen Leiter sich auch die Dynamik der Vorträge gut überlegt und so zu einem beeindruckenden Erlebnis werden lässt. Entsprechend überzeugend und auffordernd folgt später die Einladung „Herbei o ihr Gläubigen“.

Aufhorchen ließen auch die Sägerinnen von „Inshallah“, die Beate Zehrer intensiv und konsequent auf den Abend vorbereitet hatte. Klar und stimmig, rhythmisch untermalt durch ein dezent unterstreichendes Schlagzeug und überzeugend eingebaute Instrumente wie Gitarren, Geige und Querflöte präsentiert sich die Gruppe bei der Feierstunde. Mit „Maranatha, du Herr wirst kommen“ wird das Kommen des Kindes eindrucksvoll und ausdrucksstark angekündigt. „Es juble der Himmel“ und ein „Licht in dir geborgen“ preist den Schöpfer und lässt seine Gegenwart auf das Schönste erfahren.

„Jerusalem, Jerusalem“ zelebrierten die Sänger engagiert und dynamisch detailliert ausgearbeitet, bevor sie zusammen mit "Inshallah" und dem Posaunenchor mit der aus dem Herzen kommenden Bitte um den „Frieden für die Welt“ und einem emotionalen Innehalten das Friedenslicht aus Bethlehem in der dunklen Kirche – begrüßten, verbunden mit tiefsinnigen Denkanstößen: „Wie lernt man Hoffnung?“ Eine Gruppe aus Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Senioren hatte das Licht in die Kirche gebracht; den Frieden auf Erden wünschen sich alle.

Nach dem Segen von Pater Joy, Lob und Dank von Bertram Nold, der die Gesamtleitung hatte, an die mitwirkenden Gäste und stehendem Beifall der Hörer verabschiedeten sich die Sänger mit dem altrussischen Segensspruch „Mno gaja léta“. Ein kleiner Wermutstropfen! Wegen Regens konnte der Posaunenchor nicht auf dem Kirchplatz musizieren. Er verbreitete vorweihnachtliche Stimmung gut geschützt im hinteren Teil der Kirche.

 
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