Reger Verkehr herrschte am Sonntagnachmittag auf der zur dieser Zeit eher ruhigen Jahnstraße. Der Parkplatz am Sportheim war belegt, meist waren es Familien mit Kindern, die sich auf den Weg in Richtung Fichtelnaabtal machten. Nach wenigen Metern aber war erst einmal Schluss: Ein Pavillon versperrte den Weg, Registrierung ist Pflicht in diesen Tagen. Wer zum Wald-Erlebnis-Tag der „Goldbacher Wurzelzwerge“ wollte, musste erst einmal seine Daten eintragen lassen. Die Liste war lang, das Interesse am Waldkindergarten im Birket ist groß und nimmt offenbar zu. Kinder und Eltern waren da und schauten sich um; viele hatten auch Oma und Opa mitgebracht. Während die Kinder ihre Freude an den vielfältigen Möglichkeiten hatten, schauten sich die Erwachsenen um und führten mitunter auch Gespräche mit dem Personal, denn der Wald-Erlebnis-Tag dient auch dazu, Eltern zu motivieren, sich hier umzuschauen und über eine eventuelle Anmeldung in der Einrichtung nachzudenken. Acht Kinder besuchen derzeit den Waldkindergarten und zwei Kinder waren in der vergangenen Woche zum Schnuppern da.
Auf eine bunte Welt trifft man hier, vor allem auf eine natürliche. Aus dem, was der Wald bietet, lässt sich Vieles schaffen. „Wenn man genügend spielt, solang man klein ist, trägt man Schätze mit sich herum, aus denen man später sein ganzes Leben lang schöpfen kann“ wird Astrid Lindgren im Flyer zitiert. Unweigerlich fühlt man sich an die Kinder von Bullerbü erinnert, an ihre Natürlichkeit, Unbefangenheit und Spontanität. Das Wetter spielt offenbar bei der Entscheidung eine Rolle. Passende Kleidung aber gibt es und diese schafft Abhilfe, wie es auch bei den Besuchern an diesem nicht unbedingt freundlichen Nachmittag zu beobachten war. Der riesige „Spielplatz Wald“ weckt die Neugier und das Erleben der Jahreszeiten wird zu einer nachhaltigen sinnlichen Erfahrung: „Die Wunderwelt Wald ist Wintermärchen und Sommertraum, Abenteuerland und Waldschule“, steht im Flyer.
Auch Verkaufsstände mit selbstgemachten Geschenken gab es an diesem Nachmittag bei den "Goldbacher Wurzelzwergen": Auf echtem Schiefer sorgten Sprüche dafür, über die Bedeutung der Familie in einer versachlichten, abgekühlten Welt nachzudenken. Die Finanzen könnten künftig eine Rolle spielen, wenn die Zahl der Kinder größer wird. Einnahmen und Spenden sind dann wichtig, um einen größeren Wagen beschaffen zu können. Dass die Zahl der Kinder in nächster Zeit zunimmt, ist nicht von der Hand zu weisen. „Drei Familien haben heute ernsthaftes Interesse gezeigt“, erklärt Ansprechpartnerin und pädagogische Leiterin Sabine Reindl am Ausgang. Wer weiß, ob Covid 19 dieses Mal nicht auch einmal positiven Einfluss ausübt.
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