Regionalkantor Stephan Merkes bot bei einem Konzert in der Herz-Jesu-Kirche Brand eine wunderbare Gelegenheit, sich für eine gute Stunde von der krisengeschüttelten Welt zu verabschieden und zur Ruhe zu kommen. Das Konzert berührte Herz und Seele gleichermaßen. Mit seinem Gesangsensemble „Aufmerkt!“ und der fein abgestimmten Streichergruppe, den liebevoll genannten „Streichhölzern“, schuf er ein musikalisches Erlebnis von besonderer Intensität.
Das Ensemble wurde durch zwei versierte Solisten ergänzt: Barbara Brödler an der Querflöte und Günter Ebner an der Panflöte. Unter dem poetischen Titel „Doulegst die nieda!“ hatte Merkes ein Programm zusammengestellt, das eine feinfühlige Mischung aus Liedern, Abendmusiken, meditativen Texten und Gebeten bot. Immer wieder lud er das Publikum zum Mitsingen ein und machte es so Teil des harmonischen Ganzen. Spielfreude prägte vor allem den zweiten Teil. Zwischen kraftvollen und sanften Bögen fanden sich Phasen stiller Meditation, die Raum für innere Einkehr gaben. Musikalisch wie textlich blieb das Ziel stets spürbar: für den Tag zu danken und in Frieden in die Nacht zu gehen.
Bekannte Abend- und Danklieder wie „Gold’ne Abendsonne“, „Der Tag geht zu Ende“ und „Still ruht der See“ erklangen in Arrangements im Stil des neuen geistlichen Liedes. Mal traten die Streicher solistisch hervor, mal das Ensemble, dann vereinten sich alle zu einem vollen, tragenden Klangkörper – emotional, zart und zugleich kraftvoll. Mit klarer Zeichengebung – selbst während er das Keyboard spielte – führte Merkes seine Sängerinnen und Sänger: helle Frauenstimmen und kräftige Männerstimmen bildeten ein ausgewogenes Ganzes.
Auch die beiden Solisten überzeugten im perfekten Zusammenspiel: Die Querflöte klang hell und glänzend, die Panflöte warm und verträumt, begleitet vom sensibel spielenden Streicherensemble. Es erklangen auch eigene Stücke von Stephan Merkes, geprägt von feinem Gespür für Klangfarben und emotionaler Tiefe. Besonders hervorzuheben ist das Werk „Sentimental“, ein innig gespieltes Stück für Panflöte, das für meditative Stille sorgte. „Es war ein guter Tag, wir wünschen eine gute Nacht!“ Mit diesen Worten begann das Konzert, und sie wurden zum Leitmotiv des Abends.
Gegen Ende ließen zwei Sängerinnen in einem zarten Duett aus der Feder von Merkes die Sterne aufleuchten; ein stiller und berührender Abschluss. Den Dankesworten des Vorsitzenden des Kulturellen Förderkreises, Bertram Nold, schloss sich Pater Joy an. Er gab den rund 80 Zuhörerinnen und Zuhörern den Segen für den Heimweg mit.
Die Musiker
- Ensemble "Aufgemerkt", Leitung Stephan Merkes
- "Streichhölzer", Leitung Stephan Merkes
- Solisten : Barbara Brödler, Querflöte und Günter Ebner, Panflöte
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