Nachdem die Jahreshauptversammlung des Männergesangvereins (MGV) "Max Reger" zweimal verschoben werden musste, trafen sich die Mitglieder nun im Mehrzwecksaal. Auf der Tagesordnung stand auch die Neuwahl des Vorstands. Neuer Vorsitzender ist Manuel Strobl, vertreten vom bisherigen Vorsitzenden Siegmar Bräutigam. Das Schriftwesen liegt weiterhin in den Händen von Helmut Graf. Rudi Ernstberger führt weiterhin die Kasse, ihn vertritt Günther Lindner. Alois Kern, Hans-Peter Schmidt und Dalibor Vugrinec verstärken den Vorstand als Beisitzer. Die Kasse prüfen Bernhard Roth und Peter Unglaub. Alfred Brunhuber kümmert sich um die Ordnung im Notenschrank. Gerald Plannerer und Hans Brunhuber sind die alten und neuen Klavierschieber. Dass in der Zwischenzeit gleich vier Sänger gestorben sind, prägte die Stimmung der Versammlung; ihnen galt eine Gedenkminute.
Für Bürgermeister Bernhard Schindler ist der MGV ein fester Bestandteil in der Vereinskultur der Gemeinde. Er dankte für die Unterstützung bei öffentlichen Veranstaltungen. Sein Dank galt auch Siegmar Bräutigam für die Übernahme des Vorstandspostens nach dem Tod von Franz Kilchert. Er wies auf das Reger-Jahr 2023 zum 150. Geburtstag des Komponisten hin, für das es auch eine Sondermarke geben wird.
Bräutigam dankte dafür, während der Pandemie den Mehrzwecksaal nutzen zu können sowie für die großzügige Unterstützung bei der Überholung des Probenklaviers. Er überbrachte die Grüße der Sängergruppe "Max Reger", deren Vorsitzender er ist. Die Gruppenversammlung stehe noch aus, dort stehe auch eine Neuwahl auf der Tagesordnung. Die Übernahme des Amtes als Vorsitzender in Brand sei ihm nicht leicht gefallen, doch mit tatkräftiger Unterstützung des Vorstands sei man gut über die Runden gekommen. Dank der großen Bereitschaft der Sänger seien auch Auftritte möglich gewesen, wie mehrmaliges Singen im Park, ein Abend am Max-Reger-Haus und eine offene Chorprobe im Kräutergarten in Nagel. 2021 sei nur die Mitgestaltung beim Volkstrauertag machbar gewesen.
Wie Chorleiter Bertram Nold berichtete, war die letzte Chorprobe vor der Pandemie im Gasthof „Waffenschmied“ in Grünberg. Dort sei über die Mitwirkung bei einem nächtlichen Friedensgebet der Pfarrei gesprochen worden. Genau zwei Jahre später gebe es nun in allen Pfarreien Friedensgebete. Der Krieg in Osteuropa mache die ganze Stimmung depressiv und beeinflusse natürlich auch die Chorproben. Man könne nur hoffen, dass keine sechste Corona-Welle drohe. Sehr gefreut hätten ihn immer wieder die Nachfragen nach Proben als Beweis für die Treue der Männer zum Gesang und zum Chor. Singen sei offenbar doch mehr als das Ablesen von Noten und deren Wiedergabe. „Singen ist gesund für Körper, Geist und Seele.“ Gelungen sei die Mitwirkung beim Volkstrauertag, als sehr schöne Veranstaltung bezeichnete Nold die Ehrungs-Soirée im Rathaus, um Sängern für jahrzehntelange Treue zu danken. Schwergefallen sei nicht nur ihm die Absage des Adventsingens am Christbaum.
Der Dank des Chorleiters galt allen Sängern, besonders Gerald Plannerer, der zur wöchentlichen Probe die Anfahrt aus Marktredwitz auf sich nimmt. Unermüdlich sei Helmut Graf für den MGV tätig. Er leiste ein ungeheures Pensum an Arbeit wie bei der laufenden Werbe-Aktion. Ihm gelte ein ganz besonderer Dank. Siegmar Bräutigam und Georg Zaus hätten entscheidende Impulse für die Finanzierung der Überarbeitung des Klaviers gegeben; der Dank für finanzielle Unterstützung gelte auch der Gemeinde und der Pfarrei.
Der Kassenbericht von Rudi Ernstberger war derart positiv, dass auch Kassenprüfer Bernhard Roth sich darüber freute, dass die Mehreinnahmen die Mehrausgaben um einen guten Betrag überstiegen.
Der Erhöhung des Mitgliedsbeitrags stimmte die Versammlung ohne Gegenstimme zu. Die Mitglieder einigten sich auf den Vorschlag von Georg Zaus: in diesem Jahr 18 Euro und eine weitere Erhöhung in zwei Jahren. Über die räumliche Situation im Schlachthaus wurde diskutiert, mit dem Bürgermeister wird nach einer Lösung gesucht.
Hans Scherm gehörte bereits in seiner Zeit als Vorsitzender dem Kulturellen Förderkreis (KFK) an und schied dort 2021 auf eigenen Wunsch nach 19 Jahren aus. KFK-Vorsitzender Bertram Nold dankte ihm herzlich für seine engagierte Mitarbeit, die nicht nur Freude, sondern auch Ärger, Frust und Enttäuschung mit sich bringe und nicht selten Magendrücken hervorrufe, wenn der Besuch von Veranstaltungen nicht so sei wie erwartet. Andererseits bedeute Kulturarbeit auch den Einblick in eine andere Welt, man lerne Künstler kennen und freue sich über gelungene Veranstaltungen. Diese Abende seien weit in der Überzahl. Hans Scherm sei bei den meisten Sitzungen und Veranstaltungen anwesend gewesen, habe mitgeplant und bei der Vorbereitung mitgeholfen. Den Dankesworten schloss sich Bürgermeister Bernhard Schindler an und überreichte Scherm im Namen der Gemeinde ein kleines Geschenk als Anerkennung für seine Arbeit.
Die Jahreshauptversammlung nutzte Chorleiter Bertram Nold, um Andrij Jaskiv, den Leiter des Ensembles „Wyssokij Samok“, in der Ukraine anzurufen und ihm mit einem ukrainischen Segensspruch ein Ständchen zu singen: „Für viele Jahre segne euch der Herr mit seiner Güte“. Die Gruppe, mit der die Brander Chöre schon öfter zusammengearbeitet haben, ist in Lwiw (Lemberg) an der polnischen Grenze zu Hause, wo vom Krieg außer einem riesigen Flüchtlingsstrom, der die Straßen der Stadt füllt, bislang noch nicht viel zu spüren war. Das hat sich in den vergangenen Tagen geändert: Lwiw ist immer wieder in den Nachrichten, weil es inzwischen in der Nähe Bombenangriffe und Raketenbeschuss mit über 30 Toten und über 100 Verletzten gab.
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