Brand (VG Neusorg)
28.07.2022 - 15:02 Uhr

Naturschutzgruppe des Brander Fichtelgebirgsvereins erhält Ehrenpreis

Der mit 5000 Euro dotierte Ehrenpreis der Versicherungskammer-Stiftung ging heuer an die Ortsgruppe des Fichtelgebirgsvereins. Die Laudatoren sparten nicht mit Lob – haben doch die Mitglieder schon viel auf den Weg gebracht.

Schon öfter wurde die Arbeit der Ortsgruppe des Fichtelgebirgsvereins (FGV) mit Lob und Ehren bedacht. Der Ehrenpreis der Versicherungskammer-Stiftung ist für den Verein aber nochmal etwas Besonderes. Er ist mit 5000 Euro dotiert, 500 Euro legte die Stiftung noch drauf, um einen würdigen Rahmen für die Übergabe zu ermöglichen. Dem kamen die Brander gerne nach, und als Regierungspräsident Walter Jonas in Brand eintraf, konnte Obmann Stefan Jungnickl den Gast in einem mit Blumen geschmückten Saal begrüßen, Transparente und Rollouts zeugten von der Schönheit des Fichtelgebirges.

Bürgermeister Bernhard Schindler stellte unter anderem die Arbeit der 20 Brander heraus, von denen viele auch intensive Jugendarbeit betreiben. Er dankte der Stiftung für den Ehrenpreis. „Die Aktivitäten und Ideen des Arbeitskreises 'Naturschutz' machen unseren FGV zu einem herausragenden Vorbild in der Region, was mit dieser Ehrenpreis-Verleihung unterstrichen wird.“

Kinder-Obstwiese

Dass der Wert für Naturschutz und Klima ungeheuer groß ist, zeigte die Computer-Präsentation, die der Motor und Leiter der Gruppe, Gerald Hoch, vorführte: die Kinder-Obstwiese, an deren Entstehung Kinder und Erwachsene beteiligt waren und deren Pflege unter anderem in den Händen der Lebenshilfe Marktredwitz liegt. 70 Bäume wurden damals gepflanzt, Kinder und Eltern bastelten gemeinsam ein Schild mit Name und Geburtsdatum für jeden Baum. Beteiligt waren der Bund Naturschutz, der Obst- und Gartenbauverein, die Gemeinde und die Brander Bürgerschaft.

Der FGV unterhält auch eine Biotopfläche mit Quell- und Grabenbereichen und trockenen und mageren Randbereichen: eine sogenannte Lohe, eine teilweise moorige Fläche mit Artenreichtum von Tieren und Pflanzen. Die Schafe, die dort weiden, sind Anziehungspunkte für Kinder. Das weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannte Schaffest entstand daraus.

Schließlich warten auf den Wegen rund um Brand mittlerweile zahlreiche Metallgestelle, an die einmal die Tafeln des eben entstehenden Erfahrungspfades befestigt werden: ein Naturlehrpfad mit 35 Stationen, die die Sinneswahrnehmung des Betrachters schärfen sollen. An den Texten haben Bürger und auch Fachstellen mitgewirkt. Noch etwas dauern wird die Schaffung des Barfußpfades, der Wildobstmeile und eines Gesteinsfeldes.

450 Bewerbungen

Regierungspräsident Walter Jonas betonte das herausragende gemeinnützige Engagement in der Oberpfalz, das nun durch den Ehrenpreis der Versicherungskammer sichtbar gemacht werde. Der Preis komme dem Motto „Anerkennen. Vernetzen. Fördern“ entgegen. Mit einem musikalischen Inklusionsprojekt der Kolping-Jugendblaskapelle Hohenfels sei das Brander Projekt „Wir erhalten unsere Natur“ ausgewählt worden. Jonas stellte die Bedeutung des Projekts für Natur und Klimaschutz in den Mittelpunkt und ließ sich auch zum Schaffest 2023 einladen. Die beiden Projekte in Brand seien herausragende Vorbilder, die Heimat noch lebenswerter zu machen. Seinen Glückwünschen schloss sich auch Stellvertretender Landrat Alfred Scheidler an.

Den Preis überreichte Wolfgang Reif, Vorsitzender der Versicherungskammer-Stiftung. Er erklärte, dass jährlich Projekte im Rahmen von 2,5 Millionen Euro aus unterschiedlichen Bereichen gefördert würden. Der Preis habe alle Jahre eine andere Ausrichtung. Aus den 450 Bewerbungen sei der FGV Brand ausgewählt worden, weil seine Projekte verschiedene Dimensionen verbänden. Die Oberpfalz sei extrem ehrenamtlich engagiert, gemeinschaftliches und gesellschaftliches Leben seien sehr stark in Brand. Ehrenamtliches Engagement sei gerade in Krisen wichtig, die sonst nicht zu bewältigen wären. Gerade noch rechtzeitig traf Isabel Stier von der Geschäftsführung der Stiftung ein: Sie hatte die Unterlagen im Auto und war im Stau auf der Autobahn ins Stocken geraten. Auch der Stellvertretende Vorsitzende des Hauptvereins des FGV, Rüdiger Taubald, war zur Preisverleihung gekommen.

 
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