Reinhard Dengler trägt nach eigenen Aussagen den "Fichtelgebirgs-Virus" in sich. Er ist ein Bewunderer für diesen reizvollen Landstrich sowie ein großer Genießer seiner Schönheit. Er besitzt die Fähigkeit, sich durch seine Kamera mit der Natur zu verbinden und ihr so jene Botschaft zu entlocken, die nicht erst seit der Aktualität des Begriffes "Nachhaltigkeit" große Bedeutung erlangt hat: die Botschaft vom Wunder der Schöpfung, die es zu erhalten und zu pflegen gilt.
Nicht hektisch seien seine Filme, erklärte er, Hektik gebe es draußen genug. Seine Filme sollen anregen, sich auf die Natur einzulassen, zur Ruhe zu kommen; da bleibt auch einmal ein Bild stehen, um dem Betrachter die volle Pracht der Entfaltung der Natur zu gönnen.
Liebe zum Detail
Einen herrlichen Blick ins Panorama vom Zuckerhut aus in das Hufeisen des Fichtelgebirges präsentierte er den Gästen zu Beginn. Ruhig und langsam geschieht der Kameraschwenk über das helle Grün eines Lärchenwaldes, dessen Baumwipfel sich sanft wiegend in einer leichten Brise bewegen und schon wenige Minuten nach Beginn hat Dengler sein Angebot in die Tat umgesetzt. Es ist ruhig geworden im Saal: kein Wort, kein Klappern des Kaffee-Geschirrs, jede Bewegung wird vermieden, um diese wohlige Atmosphäre zu genießen. Dazu hat Dengler Musik einer Panflöte gewählt und nichts würde besser passen als dieser rund geformte Klang, der in Bambusröhren entsteht und sich gerade deswegen mit seiner Entstehung aus natürlichem Material so wunderbar einfügt in die Bilder und den Charme der Region des Fichtelgebirges.
Große Felsen tauchen auf im Film, bedeckt von einem grünen "Teppich", der sich nach einem Zoom ganz schnell als Moos zeigt. Man ist im Steinwald angekommen. Es ist Denglers Liebe zum Detail und seine feine und sensible Beobachtungsgabe, die dem Betrachter nach weiterem Annähern die Einzelheiten zeigt: einzelne grüne Fädchen, die, zusammengenommen, diese Bedeckung der Felsen ergeben. Wenig geschichtliche Daten vermittelt Dengler dazu, um die Atmosphäre nicht zu stören, aber doch den Besuchern etwas Bleibendes mitzugeben: die wertvolle Arbeit der Steinwaldia, die die Burg Weißenstein neu zum Leben erweckt hat, die Information, dass der Steinwald-Granit weicher ist als der im Fichtelgebirge.
Bilder von verträumten Wegen, reizvolle Blicke durch Öffnungen der Burg und längeres Verbleiben auf Pflanzen, die in Felsspalten neues Leben entfalten. Dass Dengler den Herbst für die Aufnahmen gewählt hat, ist sicher wohlüberlegt. Die Farbenpracht belebt die Bilder, wertet sie noch einmal optisch auf und fesselt den Betrachter. Es muss Liebe zur Heimat sein, die der Arbeit des Filmers zugrunde liegt. Wer bemüht sich schon, einem giftigen Fliegenpilz Aufmerksamkeit zu schenken? Dengler bückt sich, nähert sich ihm mit der Kamera bis auf wenige Zentimeter, lässt dadurch die Struktur seiner Oberfläche deutlich erkennen und den rot leuchtenden Pilz zu einem kleinen Wunder in der großen Welt werden.
Der Resl-Garten in Konnersreuth ist Thema. Dort führt in einem Tümpel eine unscheinbare Mücke ihre rhythmischen Bewegungen aus und stiftet so Unruhe auf der Oberfläche. Das kleinste Detail ist dem Filmer wichtig; es erfordert die Fähigkeit, diese Schönheiten zu sehen und die Bereitschaft, sie sehen zu wollen. Es ist Denglers emotionale Art, die Welt zu betrachten.
Nachdenkliche Texte
Die Besucher finden sich wieder im Waldbesinnungspfad bei Konnersreuth. An romantischen Wegen werden kunstvolle Glastafeln angeboten, deren Texte längeres Verweilen und Nachdenken erfordern würden. Manche Begriffe bleiben in der Kürze des Vorbeiziehens im Gedächtnis haften: "Geerdet bleiben!"
Dem beliebten Wanderweg von Falkenberg zur Blockhütte im Waldnaabtal ist eine längere Phase gewidmet und die Gartentür an einem Haus unter dem Rauhen Kulm erzählt ihre Geschichte durch ihre über Jahre entstandene Patina. Das Läuten der Glocke einer Kirche in Neustadt hat Dengler hier parallel eingefügt und sie will nichts anderes tun als auf den Mittelpunkt des Geschehens hinzuweisen: Dies alles ist Teil der Schöpfung Gottes.
Es geht zurück ins Fichtelgebirge, auf die Hohe Mätze, zur Girgl-Höhle. Dengler rundet den Nachmittag ab mit Image-Filmen vom Fichtelgebirge, von Marktredwitz und dem Landkreis Tirschenreuth. CSU-Vorsitzender Wolfgang Doleschal dankte dem Referenten und den Besuchern. Hintergrund
Filmer und Sommerlounge
Sehr beliebt sind die Infonachmittage des CSU-Ortsverbandes. Der Wechsel vom Pfarrheim in den Mehrzwecksaal hatte nach CSU-Vorsitzendem Wolfgang Doleschal zwei Gründe: Das Pfarrheim platzt bei so vielen Besuchern aus allen Nähten und im Mehrzwecksaal gibt es die bessere Technik: professioneller, fest eingebauter Beamer, der auch das Tageslicht nicht scheut und dieser projiziert auf eine riesige Kinoleinwand, die die gesamte Bühne überspannt. Doleschal begrüßte Dengler als den Referenten des Tages, als bekannten Naturfilmer aus der Region. Er ist an vielen Projekten beteiligt.
Als Sprecher des Orga-Teams für die Sommerlounge 2020 stellte Doleschal das Magazin "Zukunft Fichtelgebirge" vor, das in einer Auflage von 20 000 Stück gedruckt und in vier Landkreisen verteilt wird. In diesem Jahr werden der Gemeinde Brand als Ausrichter der Sommerlounge 15 bis 20 Seiten gewidmet.
In einem Wahljahr gehört auch etwas Politik zu einem Info-Nachmittag. Wolfgang Doleschal sprach von zwei Kandidaten aus Brand unter den ersten zehn Plätzen der Kreistagsliste, kündigte zwei Flyer zu den Kandidaten und zur Marschrichtung der CSU an. Bezüglich Sommerlounge 2020 bat er um Mithilfe. Optimal wäre es, so viele zu finden, dass man mit einer Schichtzeit von zwei Stunden planen kann. So könnte jeder den Tag genießen und müsste nicht nur in einem Verkaufsstand arbeiten.
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