Das sechste Schaffest des Fichtelgebirgsvereins war ein Fest der Superlative und das auf allen Ebenen. Noch lange vor der offiziellen Eröffnung um 10 Uhr füllten sich die Parkplätze um den Ort herum.
Menschentrauben bewegten sich auf den Ortskern zu, schauten bei den Fieranten vorbei, die ihre Stände schon fast fertig hatten. Gegen Mittag war der Höhepunkt erreicht. Die Steigerung gegenüber den Vorjahren schätzt der Verein anhand der Verbrauchszahlen und des Umsatzes auf 15 Prozent. Das bedeutet weit über 6000 Besucher.
Gutes Wetter begleitete das Schaffest schon immer, auch wenn es heuer schon einmal richtig heiß wurde und schattige Plätzchen gefragt waren. Für die Hauptakteure - Schafe, Ziegen, Alpakas und Lamas - war die pralle Sonne keineswegs angenehm, so dass sie sich unter die Beschattung beziehungsweise auf das Nachbargrundstück verzogen. Viele Wochen der Vorbereitung und eine fünftägige intensive Phase, an der sich viele Mitglieder und auch Nichtmitglieder beteiligt hatten, haben sich gelohnt.
Besonderes Flair
Das Brander Schaffest hat ein besonderes Flair, das Anbieter wie Besucher schätzen. "Die Leute sind für alles Natürliche", meinte Martina Kerschbaum, die mit ihrer Schwiegertochter Katja Pullis, Socken und Decken aus Schafwolle anbot. Sie sprach von einem abwechslungsreichen Ambiente in freier Natur. Handwerkskunst, Beschäftigung mit allerlei Materialien, die die Natur bietet, machten den Markt zu einer Fundgrube für die Menschen, die Natürliches lieben.
Kristin Di Franco war früher Gast beim Schaffest - nun war sie mit einem eigenen Stand hier und bot individualisierte Kunst an. Eine ihrer zum Kaufen angebotenen, künstlerisch gestalteten Tafeln bringt es auf den Punkt: "Kreative Menschen haben keine Unordnung, sie haben nur überall Ideen rumliegen." So wurde auch das 6. Schaffest zu einer Börse guter Ideen. "mycreativart" nennt Sandra Hader ihre Marke: Kleine Kissen für Babys, Täschchen, Katzenkissen und Entspannungsbrillen sind bei ihr zu haben. Auch sie schätzt das Ambiente und die gute Organisation des Festes.
Draußen sein und sich mit vielen Menschen treffen, das mögen die Anbieter. "Ein richtig schönes Fest mitten im Ortskern, schöne Stände, abwechslungsreich, und auch das Kulinarische ist hervorragend", meinte Georg Neuner aus Gößweinstein, der zum dritten Mal beim Fest in Brand war. Lammleberkäs und Lachsforelle hat er sich schmecken lassen. Viel zu tun hatten auch die Griller, die Hasenbratwürste anboten - eine Besonderheit beim Schaffest, von denen immerhin 200 Paar verkauft wurden, dazu noch viele kleine Stücke zum Probieren.
Dudelsack und Didgeridoo
Eine Besucherin merkte positiv an, dass es nicht die übliche Musik gibt und aus jeder Ecke ein anderer Schlager zu hören ist. Es gab besondere Musik, die während des ganzen Tages zahlreiche Besucher in ihren Bann zog und zu Gesprächen mit den Akteuren motivierte. Die Didgeridoos lieferten den ganzen Tag rhythmisierten Background, noch einmal verstärkt durch den Einsatz einer Handpan und großer Trommeln, deren sonorer Sound unweigerlich zum Innehalten und Zuhören einlud. Gleich im nächsten Ort baut Michael Heindl die "Didges" und hilft auch gern weiter, wenn jemand einsteigen möchte. Auch Konrad Weiß aus Neusorg war mit seinem Dudelsack aus Rosenholz wieder da und sorgte für die passende Stimmung.
Absolute Stars waren die Lamas und Alpakas. Plätze zum Sitzen gab es am Mittag nur noch vereinzelt, wer etwas zu essen und trinken oder gar ein Eis haben wollte, brauchte etwas Geduld in der Schlange. Manche Leckereien waren schon am frühen Nachmittag nicht mehr zu haben. Auch 120 Kuchen fanden ihre Abnehmer, darunter zahlreiche aus der "ukrainischen Gemeinde" in Brand.
FGV-Obmann Stefan Jungnickl und Stellvertreter Gerald Hoch zogen ein positives Fazit. Die Resonanz der etwa 75 Händler zur Organisation des Marktes und Geschäfte war fast ausnahmslos positiv. Besonders erwähnten die Händler das tolle Publikum, das das Schaffest zu einer der gelassensten und entspanntesten Veranstaltungen der Anbieter machte. Der Dank der beiden Hauptorganisatoren gilt nicht nur den umweltbewussten Besuchern, die einen sauberen Festplatz hinterließen. Er gilt auch den Grundstücksbesitzern für die Überlassung der Flächen sowie dem Dudelsackspieler für seinen wertvollen Beitrag und den 125 Helfern.
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