Brand (VG Neusorg)
26.12.2022 - 09:28 Uhr

Schaffest und Erfahrungspfad: Naturschutz im Fokus des Fichtelgebirgsverein Brand

Bei der Jahreshauptversammlung des FGV Brand gab es Neuigkeiten zum neuen Erfahrungspfad und zum Schaffest, das 2023 wieder stattfinden soll. Außerdem erhielt der Verein eine Würdigung für seine Naturschutzarbeit.

Im Pfarrheim trafen sich die Mitglieder des Fichtelgebirgsvereins (FGV) zur Jahreshauptversammlung. Der Naturschutz ist einer der Schwerpunkte der Arbeit des FGV. Dies wurde im Bericht von Obmann Stefan Jungnickl deutlich. Mit über 300 Mitgliedern ist der FGV der stärkste Verein in Brand. 2023 soll die Vereinsarbeit wieder verstärkt werden.

Der Sprecher der Naturschutz-Gruppe, Gerald Hoch, ging auf den im Aufbau befindlichen Erfahrungspfad ein. Dieser umfasse vier Teilstrecken, die ein geschlossenes System bilden, aber auch einzeln begangen werden können. Hinter dem Begriff "rollbares Fichtelgebirge" verbirgt sich die "Barriere-Armut" des Wege-Systems. Den Machern war es wichtig, dass die Wege auch rollstuhl- und kinderwagenfreundlich sind.

Barfußpfad und Geschichte

Naturschutz ist einer der Schwerpunkte, ebenso Sinneswahrnehmung und schließlich gibt es Informationen zur Geschichte von Brand. Im Winter wird der Flyer entstehen. Der Bauhof der Gemeinde und der Forst hätten kräftig mitgeholfen. Noch in Planung sei der Barfußpfad. Für die Gestaltung sind kreative Spiele gefragt. Wer Ideen hat, könnte dies dem FGV melden.

Die Liste der zu ehrenden langjährigen Mitglieder war lang, den Anwesenden gratulierte Jungnickl: 25 Jahre sind Günther Lindner, Ilona Daubner und Holger Praller im Verein. Wilfried Stabenow ist seit 40 Jahren Mitglied. Seit 50 Jahren gehören Michael Jungnickl, Josef Daubner und Josef Kuhbandner dem FGV an. Gerlinde Thiel und Ludwig König wurden für 60 Jahre Treue geehrt. Hans-Helmut Schindler ist bereits seit 70 Jahren FGV-Mitglied. Ihm wird Jungnickl die Urkunde persönlich übergeben.

Schafbeweidung

Aus der Versammlung ging hervor, dass das Schaffest wieder als Kunst- und Handwerkermarkt stattfinden wird. Die Naturschutzarbeit gelte 2023 unter anderem wieder der Schafbeweidung. Die Schafe seien während des Winters in einem privaten Stall in Speichersdorf untergebracht und würden dann wieder nach Brand gebracht, erklärte Gerald Hoch. Die Kinderobstwiese ist ein viel beachtetes Projekt. Einige Bäume habe man ersetzen müssen, gemäht wurde sie bisher von der Lebenshilfe Fichtelgebirge. Das soll nun künftig auch durch Bauern mit Maschinen möglich werden. An mehreren Stellen sei Arnika ausgesät worden. Man werde beobachten, welcher Boden sich am besten eignet, um für weiteren Ausbau zu sorgen. Am Mittelweg sei eine Wildobstwiese mit seltenen alten Sorten entstanden, zu der es auch eine Info-Tafel gebe.

Lisa Reiprich informierte, dass jemand ein totes kleines Tierchen am Wegesrand fand und nicht recht einordnen konnte. Die studierte Biologin, die in der Naturschutzgruppe des FGV tätig ist, hatte ihre Bachelor-Arbeit über den „Gartenschläfer“ geschrieben – und um dieses Tierchen handelte es sich hier. Nun soll etwas geschehen für die eher seltene Art. Im ganzen Gebiet soll danach gesucht werden und auch im Ferienprogramm soll der Gartenschläfer eine Rolle spielen. Die Aktion wird mit 5000 Euro unterstützt, der Antrag wird gestellt. Abschließend erklärte Obmann Jungnickl, dass 2023 wieder verstärkt gewandert werden soll.

5000 Euro Ehrenpreis

Dass ein arbeitsreiches Jahr hinter ihnen liegt, bestätigte Bürgermeister Bernhard Schindler. Die Schaffung des Erfahrungspfades "Lebensraum" stellte er als Besonderheit heraus. Schindler gratulierte zum Ehrenpreis der Versicherungskammer-Stiftung, der mit 5000 Euro dotiert ist. Damit sei eine große Leistung für den Naturschutz gewürdigt worden. Am 17. September wird das Schaffest über die Bühne gehen, das leider mit dem Waldhausfest zusammenfällt. Gespräche über eine Terminverschiebung des Festes würden bereits laufen, berichtete Schindler.

Hintergrund:

FGV Brand

  • Obmann: Stefan Jungnickel
  • Mitglieder: 300
  • Gründung: 1921
  • Aufgaben: naturgerechte Erschließung von Wanderwegen, Findung und Erhaltung verschiedenster heimatlicher Denkmäler, von Felsbesteigungsanlagen und Quellfassungen sowie vieles mehr
 
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