Wer Vögel im Winter am Fenster füttert, kann in diesem Jahr möglicherweise eine auffällige Erscheinung beobachten: Girlitze sind in Schwärmen unterwegs, tauchen hundertfach auf Bäumen auf und geben ihre Anwesenheit auch lautstark bekannt. Das Gezwitscher von einer derart großen Menge ist nicht zu überhören. Der Girlitz ist die kleinste europäische Art aus der Familie der Finken. Sein etwas hektisch wirkender und klirrender Ruf „zr-r-rilitt“ hat dem Vogel den Namen gegeben. Der Girlitz besiedelt Nordafrika, Kontinentaleuropa und Kleinasien. Seine Nahrung setzt sich hauptsächlich aus Knospen und Samen zusammen, die pickt er am liebsten vom Boden auf. Deshalb umkämpfen die Schwärme weniger Futterhäuschen als sie auf das Dach gestreute Körner aufnehmen. Haben sie von einem Baum aus das Ausstreuen der Körner beobachtet, sitzt der ganze Schwarm unmittelbar danach auf dem Dach – und in kürzester Zeit ist das Futter aufgebraucht. Sie scheinen nie genug davon zu kriegen. Nach Auskunft des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) könnte das Auftreten der Schwärme ein Zufall sein. Sie halten sich bei einem Ortswechsel für einige Zeit hier auf. Nicht alle Girlitze sind Zugvögel, ein Teil der Tiere bleibt hier. Auch die Klimaveränderung wird als Ursache genannt: Die veränderten Temperaturen beeinflussen auch das Zugverhalten der Vögel. „BirdLife“ Österreich kürte den Girlitz zum Vogel des Jahres 2021.
Brand (VG Neusorg)
27.01.2023 - 08:57 Uhr
Scharen von Girlitzen am Fenster zu beobachten
von Bertram Nold
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