Brand (VG Neusorg)
15.02.2022 - 14:06 Uhr

Schon Jugend für Altersvorsorge sensibilisieren

Christian Doleschal (von links), Markus Nickl, Ludwig König, Christine Sollfrank und Alfons Ernstberger kamen zu einem Gespräch über das Rentensystem zusammen. Bild: Albert Sollfrank/exb
Christian Doleschal (von links), Markus Nickl, Ludwig König, Christine Sollfrank und Alfons Ernstberger kamen zu einem Gespräch über das Rentensystem zusammen.

Die dauerhafte Sicherung der Renten ist seit Langem ein Hauptanliegen der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB). Mitglieder der Diözesanleitung führten vor Kurzem mit Christian Doleschal, Vorsitzender der Rentenkommission der CSU und Europaabgeordneter, in seinem Büro in Brand darüber ein Gespräch. Laut Doleschal sei bei der KAB große Erfahrung mit der realen Problematik der finanziellen Absicherung der Menschen für den Ruhestand gebündelt.

Diözesansekretär Markus Nickl aus Weiden berichtete von seinen langjährigen Erfahrungen bei der Rentenberatung beziehungsweise seiner Hilfe bei Rentenanträgen und den dabei oft überraschten und enttäuschten Reaktionen der Antragsteller. Für ihn sei es ein großes Anliegen, die Jugend beim Übergang in die Arbeitswelt für das wichtige Thema der Altersversorgung zu sensibilisieren. Hier gebe es erhebliche Defizite: zum Beispiel bei der Information über die Rentensystematik, Anwartschaften, Beiträgen und privaten Zusatzabsicherungen. Neben Eltern und öffentlichen Organisationen sollte dieser wichtige Punkt auch in den Abschlussklassen der Schulen ein wichtiger Baustein sein. Die Generation nach den "Babyboomern" sei wegen niedriger Löhne, verschiedener freiwilliger Zusatzrentenversorgung und der Besteuerung in einer finanziell schwierigen Situation.

Neben Nickl brachten bei dem Treffen auch Alfons Ernstberger aus Weiden und Christine Sollfrank aus Kulmain, beide bei der KAB-Diözesanleitung, ihre Erfahrungen und Anregungen für die Ausgestaltung eines zukunftssicheren Rentensystems ein. Ludwig König, Vorsitzender der KAB Brand, nahm ebenfalls am Gespräch teil.

Ein Satz Doleschals aus dem Jahr 2021, dass vor allem die junge Generation den Glauben an eine solide Absicherung durch den Staat verloren habe, sei einer der Kernpunkte der Probleme bei der Akzeptanz und Fortentwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung. Allzu oft sei in der Vergangenheit in die Grundlagen der Rentenversicherung eingegriffen worden. „Kosmetische Nachbesserungen“ in Form eines ab 2021 geltenden relativ geringen monatlichen Freibetrages könnten diese Kürzung der Auszahlung nur geringfügig abmildern. Hier sei viel Vertrauen zerstört worden. „Genau deshalb ist es für die CSU wichtig, dass mutige und zukunftsweisende Vorschläge mit dauerhaft verlässlichen Inhalten entwickelt werden“, merkte Doleschal an. Dieses Ziel habe sich auch die KAB gestellt, ergänzte Nickl. Dazu wolle die KAB mit allen demokratischen Gruppierungen ins Gespräch kommen. Ziel aller müsse es sein, dass mittelfristig in unserem Land ein Konsens für eine zukunftsträchtige Lösung für eine dauerhaft sichere und dabei auch Altersarmut vermeidende Rente gefunden werde, waren sich die Gesprächsteilnehmer einig.

 
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