Vor Kurzem standen zwei Veranstaltungen des Bunds Naturschutz (BN) zu Streuobstwiesen beziehungsweise Obstbäumen in Gärten in Brand an. Hier wurde in den vergangenen beiden Jahrzehnten unter anderem vom Arbeitskreis Naturschutz Brand die Kinderobstwiese mit über 70 Bäumchen geschaffen. Auftakt war eine Vortragsveranstaltung von Baumwartin Katharina Hage. Die Obstexpertin der BN-Kreisgruppe präsentierte einen Lehrvortrag von Hans-Joachim Bannier vom Obst-Arboretums Bielefeld. Im Erwerbsobstbau würden die Bäume und Früchte 30 bis 40 Mal im Jahr gespritzt, um in den Märkten makelloses Obst anbieten zu können. Neben der Abwehr von Insekten seien Pilze das Ziel der Behandlung. Anfälligkeit beim Apfel sei ab Mitte des vergangenen Jahrhunderts bei Züchtungen entstanden, bei denen Ertrag im Vordergrund stand, sowie auch wegen nicht geeigneter Standorte. Selbst Sorten, die noch vor 20 Jahren als resistent zur Pflanzung in Gärten und der Landschaft angepriesen wurden, hätten mit der Zeit die Resistenz gegen Pilzbefall verloren, auf gemischten Versuchsflächen hätten sich hingegen ältere Sorten resistent gezeigt.
Zwei Tage später stand an der Kinderobstwiese die Pflege von Obstbäumen im Mittelpunkt. Die Kemnatherin Katharina Hage hat laut einer Mitteilung in den vergangenen Jahren zahlreiche Lehrgänge absolviert und gab den etwa 20 Teilnehmern viel Wissen weiter. Die Kinderobstwiese bietet mit Bäumchen aus verschiedenen Altersklassen eine enorme Breite an Lehrbeispielen. Vorgeführt wurden etwa nachgeholte Pflanzschnitte, das Abspreizen von Leitästen, der richtige Umgang mit Wasserschossern, die Stärkung des Wuchses durch Freihalten von Baumscheiben und die Herausbildung eines Leittriebes, sprich der künftigen Spitze des Baums. Bei so vielen Vorführungen hätten dann praktische Eingriffe der Besucher an den Bäumen erst einmal in den Hintergrund treten müssen.
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