Brand (VG Neusorg)
21.08.2022 - 11:46 Uhr

"Vodoo-Piano"-Duo begeistert bei vierhändigem Klavierkonzert im Mehrzwecksaal

Es war das zweite Konzert im Rahmen des Festivals junger Künstler in Brand. Im Mehrzwecksaal begeisterten die Pianisten Vuk Božilović und Dušan Grozdanović mit Beethoven, Schuberth und Strauß.

Das Festival junger Künstler stellt an sich selbst keinen geringeren Anspruch als lebendiges Forum internationaler Völkerverständigung zu sein. An einem aufsehenerregenden musikalischen Ereignis konnte eine große Zahl von kulturell interessierten Menschen am Donnerstag im Rahmen des 72. Festivals im Mehrzwecksaal in Brand teilhaben.

"Eine Sensation" hatte die Intendantin Sissy Thammer angekündigt. Das "Voodoo-Piano"-Duo mit Vuk Božilović und Dusan Grozdanović aus Serbien gastierte mit einem reizvollem Programm. Wer nicht dabei war, versäumte emotional tiefgehende Musik von Beethoven, leidenschaftlich interpretierte "Lebensstürme" von Schubert, eine lebendig plätschernde "Moldau" und auch ein erfrischend fröhliches Ende mit der "Fledermaus" von Johann Strauß.

Bereits am Mittwoch hatte sich Klavierbaumeister Reinhold Pöhlmann aus Himmelkron zwei Stunden lang dem Feurich-Flügel des Männergesangvereins "Max Reger" im Mehrzwecksaal gewidmet und ihn auf das Konzert vorbereitet. Dabei wurden bestimmte Bereiche des Instruments in Feinarbeit auf vier Hände angepasst. "Es ist äußerst selten, dass man in einem so kleinen Dorf, ein derart gutes Instrument zur Verfügung hat," erklärten die Musiker am Tag des Konzerts. Das drückte sich auch in der Spielfreude bei den einzelnen Stücken aus, wobei die Ausstrahlung, die den Funken zum Zuhörer überspringen lässt, immer auch mit der Art geschieht, wie sich die Künstler selbst präsentieren. Bescheidenheit ist hier das entscheidende Merkmal und nichts anderes durften die Zuhörer am Flügel auf der kleinen Bühne registrieren.

"8 Variationen zu 'Grafen von Waldstein'", forderten Besucher und Pianisten. Nach dem typischen Klassiker wurde es mit Schubert nicht leichter. Das intensive Inanspruchnehmen der gesamten Breite musikalischer gestalterischer Möglichkeiten, das den Romantiker auszeichnet, erfordert schnelle Umstellung auf Neues. Durch die unerwarteten plötzlichen Pausen in der anschließenden "Fantasie in f-moll" animierten die beiden Musiker auch durch Gestik und Haltung das Publikum, absolut bewegungslos und still zu verharren.

Dann kündigte sich die "vierhändige Moldau" am Flügel an, das Plätschern des noch kleinen Baches, das die linke Hand im Bass über weite Strecken in schnellen Läufen fordert, die "Tropfen" an der Quelle, die die Rechte im oberen Bereich darstellt, das Anwachsen des Bachs zu einem breiten Fluss, um ihn im ruhigen Moll stolz dahingleiten zu lassen. Ein ergreifendes Konzert bescherte dieser Abend den Besuchern. An dessen Ende konnte nur der Wunsch nach einem weiteren Gastspiel in den kommenden Jahren stehen. Der Intendantin Sissy Thammer wurde der Dank für den Konzertabend bereits übermittelt, verbunden mit der Bitte, ein weiteres Gastspiel zu ermöglichen.

 
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