Die KAB-Ortsgruppe hatte Pastoralreferent Maximilian Pravida zu einem Vortrag "Kommt her, folgt mir nach" ins Pfarrheim eingeladen, diesen aus Corona-Gründen in die Kirche verlegt, wo sich der Referent einer Stelle aus dem Matthäus-Evangelium über die Berufung der ersten Jünger beziehungsweise zur Nachfolge Jesu widmete. 20 Minuten Referat, sehr komprimiert, daraus einige Impulse abgeleitet, diese mit Begriffen visualisiert und mit einem Zitat entlassen, das sehr nachhaltig wirkte: Die wenigen Besucher, die nach der Abendmesse blieben, gingen ein Stück reicher nach Hause.
Faszination Jesus
Offenbar müsse von diesem Jesus etwas Besonderes ausgehen, formulierte Pravida: etwas Faszinierendes, sonst hätten die beiden Brüderpaare aus der Heiligen Schrift nicht auf Jesus gehört, hätten nicht ohne Weiteres ihre Arbeit und den Vater hinter sich gelassen, um ihm nachzufolgen. Es sei vielleicht die Sehnsucht nach Neuem gewesen, vermutete der Referent. Die Nachfolge habe nicht nur mit Hören und Gehorchen zu tun, sondern auch mit Wählen. Der moderne Mensch sei darauf trainiert, auf ganz bestimmte Anfragen - nach dem was er braucht, was ihm guttut, was er sucht - zu hören. Der Mensch habe immer die Freiheit der Entscheidung, wenn es auch im Überangebot der Gesellschaft von heute kaum mehr Wahlmöglichkeiten gebe. Der Zwang zu entscheiden bestehe ständig, weshalb der Mensch einem Ruf folgen sollte, der direkt und persönlich an ihn ergehe. Die Fähigkeit, auf die Stimme Jesu zu hören, hänge von einer inneren Bereitschaft ab. Jesus habe die beiden Brüderpaare gerufen, wie sie waren: mit all ihren Stärken und Schwächen, Ecken und Kanten, und sie hätten seinen Ruf angenommen. In dem Ziel, ihr Leben neu zu gestalten, durften Fehler und übertriebener Eifer geschehen.
Nicht aufs Besondere warten
Es sei schwer vorstellbar, aus der eigenen Situation auszusteigen, wenn Jesus den Menschen rufen würde, da das Leben von allerlei Umständen und Verpflichtungen geprägt sei. Das Gesetz der Trägheit, das eigene Wohlbefinden hätten Anteil daran. Keineswegs sei die Nachfolge Jesu nur bestimmten Menschen vorbehalten, sie sei nicht nur in der Mission möglich. Den meisten sei die Nachfolge im Alltag anvertraut, „denn wer auf das Besondere wartet, wird vermutlich vergeblich warten und deshalb scheitern“.
Im Alltag seien auch schon kleinste Veränderungen menschlichen Verhaltens spürbar: „In welcher Offenheit oder Sensibilität wir anderen zuhören, mit wie viel Bereitschaft wir einander Zeit verschenken, mit wieviel Eindeutigkeit wir Stellung beziehen.“ Jesu Nachfolge beginne also damit, Menschen in ihrer konkreten Situation wahrzunehmen und zu helfen. „Ein Christ ist nicht zur Beschaulichkeit berufen, sondern zum Dienst in der Welt, zum Dienst am Menschen“, erklärte der Pastoralreferent und fasste sein Referat, das er mit vielen Symbolen und ausgedruckten Schlagworten aufbereitet hatte, in einem Zitat von Charles de Foucauld zusammen: „Man versteht das Evangelium nur, wenn man es tut.“ KAB-Vorsitzender Ludwig König dankte herzlich mit einem „herzhaften Tröpfchen“.
„Ein Christ ist nicht zur Beschaulichkeit berufen, sondern zum Dienst in der Welt, zum Dienst am Menschen.“
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