Bei Sanierungs-Arbeiten in einer leerstehenden Industriehalle in Bruck wurden am vergangenen Dienstag ein Knochen und mehrere Splitter entdeckt. Die Baumaßnahme wurde zunächst vorerst gestoppt, die Polizei Nittenau informiert. Die übergab die Ermittlungen an die Kriminalpolizei Amberg, die den Fund sicherte. Zunächst sollte von der Rechtsmedizin geklärt werden, ob es sich bei den Überresten überhaupt um menschliche Knochen handelt. Diese Untersuchungen seien noch nicht endgültig abgeschlossen, sagte Florian Beck, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz, auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien. "Die Knochen sind wahrscheinlich menschliche Überreste", sagte Beck zu den ersten Ergebnissen. "Sie sind sehr wahrscheinlich mehrere Jahrzehnte alt." Konkrete Hinweise zur möglichen Herkunft der Überreste oder Anhaltspunkte für ein Verbrechen gebe es aktuell nicht.
"Wir stöbern im Archiv, können uns aber noch nicht erklären, woher der Knochen stammt", rätselt auch die Bürgermeisterin der Marktgemeinde, Heike Faltermeier. Ein aufgelassener Friedhof - als mögliche Erklärung - war jedenfalls nicht in der Nähe des Geländes, das erst mit der Begradigung des Sulzbachs richtig nutzbar wurde. Zuvor hatten regelmäßige Überschwemmungen das Gebiet heimgesucht. Möglicherweise sind die Knochen auch hierher gelangt, als das Gelände aufgefüllt wurde. Dahin gehen auch die Vermutungen der Polizei. "Wichtig wäre zu wissen, wie alt die Knochen ungefähr sind", sagte Faltermeier, dann ließe sich auch im Archiv gezielter suchen. In der Nähe des Geländes sollen gegen Ende des Zweiten Weltkriegs Gefangene des Konzentrationslagers Flossenbürg während eines "Todesmarschs" ermordet worden sein.
Die Halle wurde etwa 1977 im Gewerbegebiet an der Sollbacher Straße errichtet, zunächst von einem Bauunternehmen genutzt. Später übernahm sie ein Metallverarbeiter, nach dessen Insolvenz die Schabmüller-Firmengruppe. Seit dem Umzug der "Welco" nach Wackersdorf steht die Halle leer und wird derzeit saniert. Mit schwerem Gerät wurde der Betonboden des Gebäudes aufgerissen, dabei kamen die sterblichen Überreste zum Vorschein. Die Arbeiten laufen weiter. Weitere Knochen wurden laut Beck bislang nicht entdeckt.
"Wir stöbern im Archiv, können uns aber noch nicht erklären, woher der Knochen stammt."
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