Das Staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach testet den Einsatz von Niedrigtemperaturasphalt auf der B 85 bei Bruck. Ziel ist es, die Aerosolbelastung beim Einbau zu verbessern, den CO2-Ausstoß zu verringern und Energie zu sparen.
Beim Einsatz von Niedrigtemperaturasphalt (NTA) wird das Asphaltmischgut mit einer rund 20 Grad niedrigeren Temperatur hergestellt und eingebaut. Damit der Asphalt trotzdem gut zu verarbeiten bleibt, wird dem Mischgut ein Zusatzstoff zugefügt. Vorliegend kommt ein chemisches Additiv zum Einsatz. NTA wird künftig vermehrt zum Einsatz kommen, da zukünftig strengere Grenzwerte für Dämpfe und Aerosole am Arbeitsplatz beim Asphalteinbau gelten.
Der Fahrbahnbelag auf der B 85 zwischen Bruck und der Landkreisgrenze Schwandorf/Cham weist vermehrt Risse und größere Ausbrüche auf, in denen Wasser eindringt, welches die unteren Schichten bei Frost schädigt. Um größere Schäden zu verhindern, werden die sogenannte Asphaltdeck- und Binderschicht noch vor dem Winter auf einer Länge von rund 4,4 Kilometern erneuert. Die Baumaßnahme ist in zwei Bauabschnitte unterteilt, um die Erreichbarkeit der Ortschaft Mappach durchgehend sicherzustellen.
Für das Pilotprojekt wurden ein 2,0 Kilometer langes Referenzfeld und ein 2,4 Kilometer langes Erprobungsfeld eingerichtet. Der erste, konventionelle Bauabschnitt wurde in einem Zeitraum von nur drei Wochen ausgeführt. Seit Dienstag, 24. September, wird nun der NTA angeliefert und eingebaut. Hierbei kommt ein Asphaltfertiger mit einer Absauge-Einrichtung zum Einsatz, der austretende Gase unmittelbar ableitet. An drei aufeinanderfolgenden Tagen erfolgt der Einbau der Asphaltbinderschicht. Hierzu werden täglich rund 1 500 Tonnen Mischgut angeliefert. Bereits beim Betreten der Baustelle konnte man feststellen, dass es kaum zu Geruchsbelastung kommt. Um das Ganze auch objektiv zu messen, tragen die Arbeitskräfte am Asphaltfertiger über etwa zwei Stunden Sensoren, die den Ausstoß von Dämpfen messen. In den nächsten Tagen ist dann noch der abschließende Einbau der Asphaltdeckschicht vorgesehen.
Herkömmlicher Asphalt wird in der Regel mit einer Temperatur von 160 bis 180 Grad verbaut. Messungen auf der Teststrecke haben Einbautemperaturen von 140 bis 150 Grad ergeben. Die Firma Strabag führte die Messungen mittels Thermoscan und einer umfangreichen Dokumentation durch. Um die notwendige Verdichtung des aufgebrachten Asphalts zu testen, wird eine sogenannte flächendeckende Verdichtungskontrolle (FDK) vorgenommen. Weiterhin wird während dem Verdichtungsvorgang mit Walzen die Kerntemperatur des bereits eingebauten Asphalts durch eingelegte Temperaturfühler kontrolliert. Hierdurch kann beurteilt werden, wie lange die Asphaltschichten verdichtet werden können, ohne Schaden zu nehmen. Das bereits am 18. und 19. September eingebaute Probefeld, in dem das vorgesehene Mischgut auf Einbau- und Verdichtbarkeit vorab geprüft wurde, wies bereits sehr gute Werte auf. In den kommenden Jahren sind dann auch Aussagen zur Dauerhaftigkeit, sprich Haltbarkeit der neuen Asphaltschichten möglich.
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