Burgtreswitz bei Moosbach
13.03.2022 - 14:32 Uhr

Burgtreswitzer Schlossmuseum rüstet auf

Der Förderverein Schloss Burgtreswitz ist dabei, das Schlossmuseum, das aus zehn Räumen besteht, umzustellen. Mit den Umbauarbeiten hat die Firma Gallitzendörfer aus Pleystein bereits begonnen.

Mit den Umbauarbeiten hat die Firma Gallitzendörfer aus Pleystein bereits begonnen. Besonderes neues Exponat wird im umgebauten Museum ein Schwert. Bild: gi
Mit den Umbauarbeiten hat die Firma Gallitzendörfer aus Pleystein bereits begonnen. Besonderes neues Exponat wird im umgebauten Museum ein Schwert.

Besonders der Eingangsbereich des Schlossmuseums, der sogenannte historische Torbau, ist von den Änderungen betroffen. Hier entstehen zwei Nischen, abgesichert mit Eisengittern, die in die alte Geschichte der Burg bzw. des Schlosses einen Einblick geben sollen. Die rechte Nische erinnert an den mittelalterlichen Torturm. In einer Baurechnung aus dem Jahre 1524 wird erstmals der „Hohe Turm“ der Burg belegt, der heute den Haupteingang zum Schloss darstellt. Belegt wird auch in den Unterlagen des Staatsarchiv Amberg, dass auf dem Turm das sogenannte „Schlengell“ stand, eine kleine Kanone (Feldschlange) zur Verteidigung der Burg. Dazu ließ Jörg von Brand 1523 vom Burgtreswitzer Schmied Hans die Kugeln für das Schlenglein anfertigen. Das Roheisen dafür lieferte das Altentreswitzer Hammerwerk. In der neuen Nische wird ein „Schlenglein“ mit den erforderlichen Kugeln zu sehen sein. Auch in der neu entstandenen zweiten Nische geht es um Waffen. Hier will der Förderverein ein im Hammer Waltenrieth bei Tröbes im 16. Jahrhundert angefertigtes Kampfschwert erstmals ausstellen. Das Besondere an dem Schwert ist, dass durch die darauf befindliche Schlagmarke „Den Spannring in der Zang“, das Werkzeichen des Hammers Waltenrieth, die Herkunft der Waffe eindeutig bewiesen ist.

Der Förderverein plant noch weitere Neuerungen in den Räumen des Schlossmuseums und hofft, dass eine Öffnung nach dem Ende der Pandemie bald möglich wird.

Hintergrund:

Kampfschwert aus Waltenrieth

  • Angefertigt im 16. Jahrhundert im Hammer Waltenrieth bei Tröbes
  • Es handelt sich dabei um einen sogenannten „Bidenhänder“, ein Schwert dreiviertelmannshoch, das nur von Männern mit überdurchschnittlichen Körperkräften geführt werden konnte
  • Mit dem Riesenschwert wurde die Spießreihe des Gegners zerbrochen, um in den Kern der feindlichen Truppen eindringen zu können.
 
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