Burgtreswitz bei Moosbach
07.12.2021 - 13:20 Uhr

Caspar Schoppe: Berühmter Sohn von Burgtreswitz

Das Bild im Flez des Schlosses von Caspar Schoppe wurde auf Leinwand kopiert und sieht dem Original verblüffend ähnlich. Bild: gi
Das Bild im Flez des Schlosses von Caspar Schoppe wurde auf Leinwand kopiert und sieht dem Original verblüffend ähnlich.

In der jüngsten Mitgliederversammlung des Fördervereins Schloss Burgtreswitz wies Vorsitzender Peter Garreiss auf den weltberühmten Schlossbewohner Caspar Schoppe hin, der seine Kindheit im 16. Jahrhundert auf der Burg Treswitz verbrachte. Für Schoppe, so Garreiss, wurde im Flez des Schlosses (1. Stockwerk) eine Schoppe-Ecke eingerichtet. Diese soll auch Bestandteil der Schlossführungen ab 2022 werden.

Von 1578 bis 1589 war der kleine Caspar bei seinen Eltern in Burgtreswitz. Sein Vater war Gerichtsschreiber und betrieb die Burgmühle an der Pfreimd. Außerdem kassierte er den Pflasterzoll an der Pfreimdbrücke unterhalb der Burg und musste dafür die Brücke verkehrssicher halten. Caspar Schoppe besuchte die Lateinschule in Weiden und anschließend das kurpfälzische Pädagogium in Amberg. Von 1591 bis 1599 ging er auf die Universitäten Heidelberg und Altdorf bei Nürnberg. Bei seiner Uni-Einschreibung gab er als Wohnsitz „Dresswicensis“ (Treswitz) an. 1607 reiste Schoppe als Beobachter des Vatikans zum Reichstag nach Regensburg. 1609 war er wieder in Rom, um gegen den englischen König Jakob I. und dessen Infragestellung des päpstlichen Primates zu schreiben. Rastlos war Schoppe in dieser Zeit für die katholische Kirche unterwegs. Seine Forderung nach Einberufung eines deutschen Konzils galt als Bruch mit Rom. Schoppe begab sich nun in das mit dem Kirchenbann belegte Venedig. In Padua verbrachte er seinen Lebensabend und verstarb 1649. Er geriet in Vergessenheit. Die Protestanten sahen ihn als Katholiken, die Katholiken betrachteten ihn als Atheisten. Schoppe gilt heute als Vorkämpfer der ökumenischen Bewegung. Die sehr umfangreiche Schoppe-Literatur spricht deshalb von „Ein Burgtreswitzer kämpft für die Einheit der Kirche“. Schoppe war Theologe, Diplomat und Berater der Päpste Paul V., Gregor XV. und Urban VIII.

In der Schoppe-Ecke des Schlosses Burgtreswitz befindet sich das im Jahre 1603 in Rom durch den weltberühmten niederländischen Maler Peter Paul Rubens entstandene Bildnis Schoppes. Das Original befindet sich in der Galeria Palatina (Pfalz) in Florenz.

Das Bild im Flez des Schlosses von Caspar Schoppe wurde auf Leinwand kopiert und sieht dem Original verblüffend ähnlich. Bild: gi
Das Bild im Flez des Schlosses von Caspar Schoppe wurde auf Leinwand kopiert und sieht dem Original verblüffend ähnlich.
 
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