Burgtreswitz bei Moosbach
15.07.2019 - 12:19 Uhr

Fest für 200 Jahre Schlossbrauerei

Das Fest „200 Jahre Schlossbrauerei Burgtreswitz“ startet unter den Klängen der „Böhmischen Blechblous'n“ mit dem Bieranstich. Beim Rückblick erinnert Fördervereinsvorsitzender Peter Garreiss an zünftige Zeiten.

Gekonnt zapft Uli Scheuerer das Bierfass zusammen mit den Vorsitzenden Thomas Hupfauf und Peter Garreiss (von links) an. Die Kapelle schmettert „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ und die Gäste lassen sich das Festbier schmecken. Bild: gi
Gekonnt zapft Uli Scheuerer das Bierfass zusammen mit den Vorsitzenden Thomas Hupfauf und Peter Garreiss (von links) an. Die Kapelle schmettert „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ und die Gäste lassen sich das Festbier schmecken.

Braumeister Uli Scheuerer aus Moosbach zapfte unter den Klängen der „Böhmischen Blechblous´n“ das erste Bier. Wegen der schlechten Witterung wurde der Eröffnungsakt in den Festsaal des Schlosses verlegt.

Der Vorsitzende des Fördervereins Schloss Burgtreswitz, Thomas Hupfauf, stellte zunächst den neuen Jubiläumskrug vor. Wer bereits einen solchen Krug zum Bieranstich besaß, wurde mit Freibier belohnt. Gekonnt zapfte Scheuerer an und sein „O´zapft is“ klang durch den Saal. Die Kapelle schmetterte „Ein Prosit, ein Prosit der Gemütlichkeit“ und alle ließen sich das Festbier schmecken.

Vorsitzender Peter Garreiss blickte auf die Brauergeschichte im Schloss Burgtreswitz zurück. 500 Jahre war hier bis 1809 das Pflegamt und Hochgericht Treswitz. Zehn Jahr später, 1819, gründete der Brauer Wolfgang Schön aus Winklarn die Schlossbrauerei mit Mälzerei. Er bekam das riesige Gebäude mit seiner Braut von seinem Schwiegervater Johann Bodensteiner als Heiratsgut. Den Kaufpreis von 6000 Gulden brachte er durch 2000 Gulden Mitgift seiner Braut und jährlichen Raten von 50 Gulden auf. Zum Besitz gehörten das Schloss mit Wohn- und Brauhaus, zahlreiche Stallungen, Getreideböden, umfangreiche Grundstücke und Weiher.

Nach 45 Jahren gab er die Brauerei an seinen Sohn Michael Schön weiter. Dieser war ein besonders tüchtiger Mann. Er baute drei Eiskeller zur Lagerung des Bieres, eine Bierhalle, einen Tanzsaal und eine Kegelbahn. Garreiss meinte in seiner Ansprache, damals müsste schon allerhand los gewesen sein, auf Schloss Burgtreswitz. Schön war immer am Modernisieren und Rationalisieren an seiner Brauerei. Das war auch notwendig, denn er belieferte zwischenzeitlich 60 Gasthäuser im Umkreis mit Bier. Bisher lieferte er das Bier nur in Fässern an die Wirte. Ab 1906 stellte er auf Bierflaschen um. Die Anschaffung der Liter- und Halbliterflaschen machte einen teuren Umbau nötig. Dem zweiten Braumeister Michael Schön folgte 1907 sein Sohn Johann Schön und 1928 dessen Schwiegersohn und Braumeister Georg Kick. Die Braumeister plagten immer mehr Sorgen, denn der Unterhalt des Schlosses wurde immer teurer. 1938 wurde deshalb der Brauereibetrieb eingestellt und das gesamte Anwesen an die Familie Krüger aus Berlin verkauft. Die „gute alte Brauereizeit“ ging damit zu Ende. Die „Böhmische Blechblous´n“ unter Leitung von Franz Sturm sorgte mit bayerisch-böhmischer Musik für einen heiteren und stimmungsvollen Abend.

Die „Böhmische Blechblous'n“ unter Leitung von Franz Sturm sorgt mit bayerisch-böhmischer Musik für einen heiteren und stimmungsvollen Abend. Bild: gi
Die „Böhmische Blechblous'n“ unter Leitung von Franz Sturm sorgt mit bayerisch-böhmischer Musik für einen heiteren und stimmungsvollen Abend.
 
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