Gut besucht war die Weihnachtslesung in der Dorfkirche in Burgtreswitz. Als Schmankerl las Helene Rolle „Weihnachtsg`schicht`n“ in Oberpfälzer Mundart. „Dass Gott in unser Dunkel kimmt“, stimmte der Eslarner Dreigesang mehrstimmig ein. Peter Garreiss begrüßte die Besucher im Namen des Fördervereins Schlosses Burgtreswitz.
Die 150 Jahre alte Kirche müsste dringend saniert werden. 400 Jahre war die Kirche im Schloss und wurde durch den Einbau einer Brauerei heraus genommen. Mittlerweile stiegen die Baukosten für die Sanierung der Dorfkirche über 600.000 Euro. Leider sei kein Geld da, sagte Garreiss. Er bat um eine Spende zur Kirchensanierung.
Zur adventlichen Einstimmung folgte die „Verkündigung an Maria“. Die Frauen vom Dreigesang mit Martina Brenner (Alt und E-Piano), Angela Wild (erster Sopran) und Monika Lindner (zweiter Sopran) mit ihren klaren Stimmen begeisterten. Dazu war es in der Kirche mucksmäuschenstill. Gedanken zur Herbergsuche 2023 brachte Rolle ein. Sie hinterfragte, was wäre, wenn das Christkind 2000 Jahre später geboren wäre? Hätten wir Platz für das Paar? Sie verlegte die Herbergssuche in unsere Zeit. „Die Liebe bist du“, wurde von Martina Brenner am E-Piano begleitet. Es wurden auch Gedichte von Rolle vorgetragen wie „S´Christkindl is g´stohln“, um es für Werbung, Verkauf und Umsatz zu nutzen.
„Es wird scho glei dumpa“ stimmten die Sängerinnen an. Die Sprecherin erzählte die Geschichte vom Nikolaus 1946 (S.Färber). Die beiden Kinder wünschten sich vom Nikolaus, dass der Vater vom Krieg heimkommen soll, denn sie erkannten ihren Vater als Nikolaus nicht. So war 15.12.1946 die Heimkehr Georg Bartl aus der russischen Gefangenschaft. Weiter erzählte Rolle die Geschichte „Da Vata“ von einer geizigen Bäuerin, die ihren alten Vater nicht erkannte. Sie ließ ihn nicht ins Haus und er erfror. Nur seine eingenähte Kennkarte verriet, dass er aus der russischen Gefangenschaft gekommen war und seine Tochter gesucht hatte.
Weitere Geschichten waren „Die heilige Nacht“ (Lagerlöf) und „Ein Hirte von Bethlehem erzählt“ (H. Wittmann). Sehr beeindruckend der Andachtsjodler, vorgetragen wie „Peace on this Silent Night“ auf Deutsch gesungen. Zum Schluss wünschte Helene Rolle den Besuchern, dass "das Christkindl kommt und in euren Herzen drin lacht. Dafür müsst ihr selbst was tun und ganz still werden und zur Ruh finden". Zum Schluss gab es anhaltenden Applaus.
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