Die Sebastianskapelle zwischen Burgtreswitz und Moosbach ist bei den Gläubigen der Region sehr beliebt. Auf der Empore befindet sich eine Kostbarkeit: das Wappen des Erbauers Franz Christoph Reisner von Lichtenstern, der von 1708 bis 1738 Hauptpfleger des Amtes Burgtreswitz war. Der derzeitige Kapellenpfleger Hans-Josef Völkl sorgte sich um dieses Wappen, das im Jahr 1717 beim Bau der Kapelle angebracht wurde. Deshalb ließ er von Richard Reger einen Holzdeckel über dem alten Wappen anbringen, auf dem dieser das Wappen malte. So ist das alte Wappen geschützt, aber nicht sichtbar.
Über die Ursprünge des Kirchleins war lange Zeit nichts bekannt. Erst bei einer Sanierung im Jahr 1976 kam ein Stein im Gewölbe mit dem Allianzwappen des Burgtreswitzer Pflegers Franz Christoph Reisner von Lichtenstern und seiner Ehefrau Anna Korona Katharina, geborene Freiin von Asch, zum Vorschein. Dies bewies, dass beide die Kapelle gestiftet haben. Neben der Kapelle steht eine Steinsäule mit Kreuz und der Inschrift „FCRVL – 1717“ im Sockel. Diese Buchstabengruppe deutet auf Franz Christoph von Lichtenstern hin.
Dank für Geburt
Im August 1715 kam seine Tochter Maria Anna im Schloss zur Welt. Voller Freude gab er den Auftrag zum Kapellenbau. Im Jahr 1717 waren das kleine Gotteshaus und die Steinsäule fertiggestellt, und es wurde ein Freudenfest gefeiert. Zudem beging der am 2. August 1677 in Hauzenberg bei Neumarkt geborene Pfleger in diesem Jahr seinen 40. Geburtstag. Aus diesem Anlass wurde damals neben der Kapelle eine Linde gepflanzt, die aus Altersgründen vor einigen Jahren gefällt werden musste. Die Freude über das Kind Maria Anna währte jedoch nicht lange, denn sie verstarb im Alter von nur 4 Jahren.
Aufwändiger Erhalt
Zu Lebzeiten hielt Pfleger Franz Christoph seine schützende Hand über die Privatkapelle. Er verstarb im Jahr 1745, und seine Nachfolger hatten in den unruhigen Zeiten andere Sorgen. Die Kapelle verfiel immer mehr. Doch im Jahr 1848 nahm sich der Moosbacher Pfarrer Michael Dill ihrer an und sorgte für bauliche Verbesserungen.
Besonders an Markttagen in Moosbach mit oft weit über 1.000 Gästen waren die Verunreinigungen in der Kapelle groß. Aber Dill gelang es mit Spenden, die Kapelle zu erhalten.
Auch heute noch ist die Sebastianskapelle für die Gläubigen etwas Besonderes. Daher bittet der Kapellenpfleger Hans-Josef Völkl um Spenden für den Unterhalt des Kirchleins auf das Konto bei der Volksbank Raiffeisenbank Nordoberpfalz, IBAN DE44 7539 0000 0003 2591 29, Stichwort: Sebastianskapelle Burgtreswitz.
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