Burkhardsreuth bei Trabitz
11.06.2018 - 14:33 Uhr

Wetterleuchten und Sternenhimmel

In adretten, jeweils individuell gestalteten Dirndln präsentieren sich die Festdamen des Burkhardsreuther Feuerwehrjubiläums bei der "Nacht der Tracht" am Freitagabend. Kommandant Stefan Groß stellt die "Moidla" vor. bjp
In adretten, jeweils individuell gestalteten Dirndln präsentieren sich die Festdamen des Burkhardsreuther Feuerwehrjubiläums bei der "Nacht der Tracht" am Freitagabend. Kommandant Stefan Groß stellt die "Moidla" vor.

(bjp) Die Besucher der beiden Partynächte, mit denen die Wehr die Feierlaune anheizte, konnten nur staunen: Während es über dem Steinwald oder jenseits von Mirga, Moos und Mark wetterleuchtete, erwartete im Kirchdorf ein Sternenhimmel die "Freunde der Nacht", deren Zahl wohl auch deshalb alle Erwartungen der Gastgeber toppte. Auch musikalisch wurden die Besucher nicht enttäuscht: Bei der "Freitagnacht der Tracht" beeindruckten die "Stoapfälzer Spitzbuam" aus Neunburg mit ihrem mitreißend dargebotenen Programm, das vom volkstümlichen Marsch über Schlager und Pop bis zum Hardrock kaum etwas ausließ.

Besonders begeisterter Beifall erwartete freilich die 20 Festdamen, die sich passend zum Partymotto in feschen Dirndln präsentierten. Auf eine musikalische Zeitreise in die 1990er Jahre mit "Tanzflächenfüllpotenzial" entführten "DJ James" aus Speinshart und das bekannte Berliner Discjockey-Duo "Mütze Katze" ihr Publikum in der Samstagnacht. Auch vor dem Festzelt ging es in dieser milden Nacht quirlig zu.

Um halb neun am Sonntagmorgen war die Gemeinde wieder auf den Beinen für Kirchenzug und Totenehrung der Feuerwehr vor dem Kriegerdenkmal. Besonders gedachte Feuerwehrvorsitzender Robert Schwemmer der "42 mutigen Vereinsgründer" und der in den Weltkriegen gefallenen Kameraden. Der aus Pichlberg stammende Weidener Stadtpfarrer Gerhard Pausch erbat Gottes Beistand, damit "nie wieder Menschen sich übereinander erheben und einander vernichten wollen".

In seiner Predigt zu dem von der Stadtkapelle Eschenbach begleiteten Festgottesdienst würdigte Pausch die Feuerwehrgründer als "Männer mit Blick für das Notwendige, weil Not-Wendende". Vieles habe sich seit 1893 gewandelt, "aber euer Leitsatz 'Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr' ist geblieben". Indem diese Devise den Blick zugleich auf Gott und die Mitmenschen lenke, erinnere sie daran, dass "Ehrfurcht vor Gott und vor dem menschlichen Leben zusammengehören" und "uns im Anblick hilfsbedürftiger Menschen das Antlitz Jesu begegnet".

Wo Gott keine Rolle mehr spiele, drohe auch der Respekt vor der Würde und Ehre des Menschen zu schwinden, fürchtete der Geistliche. Treu geblieben sei die Feuerwehr gleichfalls dem Wahlspruch "Einer für alle, alle für einen": "Staat und Gemeinschaft brauchen Menschen, die freiwillig, engagiert und kompetent mehr für die anderen tun als nur ihre Pflicht." Hieran knüpfte Vorsitzender Schwemmer bei der Begrüßung zum Weißwurstfrühschoppen an: "Es macht uns stolz, das Erbe unserer beherzten Gründerväter fortführen zu dürfen, und wir freuen uns, eine junge Generation zu haben, die diesem Ehrenamt Zukunft gibt."

Glückwünsche und Grüße überbrachten Bürgermeisterin Carmen Pepiuk als Schirmherrin, die Feuerwehr Hartenstein als "Patenkindverein" der Burkhardsreuther Wehr und Vizelandrat Albert Nickl, der unterstrich, dass "Feuerwehrdienst eine Lebenseinstellung zugunsten des Dienstes für die Gemeinschaft" widerspiegele (weiterer Bericht folgt).




 
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