19.05.2025 - 13:56 Uhr

Caritas Weiden startet Plakataktion gegen Sucht

Die Caritas Weiden-Neustadt macht mit einer Plakataktion auf Suchtprobleme aufmerksam. Die Kampagne soll Betroffene ermutigen, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Die Caritas Weiden startet eine Plakataktion gegen Sucht Bild: Eva Vitzthum/exb
Die Caritas Weiden startet eine Plakataktion gegen Sucht

Die Fachambulanz für Suchtprobleme der Caritas Weiden-Neustadt hat eine Plakataktion in der Weidener Innenstadt gestartet, um auf das Thema Sucht aufmerksam zu machen. Die Kampagne soll Betroffene ermutigen, Hilfe in Anspruch zu nehmen – niedrigschwellig, kostenlos und auf Wunsch anonym, wie die Caritas mitteilt.

Steuerdiskussion als Anstoß

Michaela Lang, Leiterin der Fachambulanz, sieht die aktuelle Diskussion über eine mögliche Steuererhöhung auf Alkohol als Schritt in die richtige Richtung. „Rund acht Millionen Menschen in Deutschland sind laut Schätzungen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen suchtkrank. Das ist zu viel – und das ist vermeidbar“, erklärt Lang.

Die Plakatkampagne soll nicht nur auf Alkohol- oder Drogenabhängigkeit aufmerksam machen, sondern auch auf weniger bekannte Formen der Sucht wie Mediensucht, Essstörungen, Spielsucht, Kaufsucht oder Medikamentenmissbrauch. „Wir merken deutlich: Die Aktion wirkt. Es kommen spürbar mehr Anfragen, viele Neuanmeldungen“, berichtet Lang.

Umfassendes Beratungsangebot

Das Beratungsangebot der Fachambulanz richtet sich an Menschen in allen Phasen einer Abhängigkeit – vom ersten Verdacht bis zur stabilen Abstinenz nach einem Klinikaufenthalt. Das Team aus Sozialpädagoginnen, Psychotherapeuten und Psychologen bietet Einzelberatungen, Besuche im Bezirksklinikum, ambulante Nachsorge und ist in der Justizvollzugsanstalt Weiden vertreten. Auch Angehörige finden hier Unterstützung.

Besonders wichtig sei, so Lang, ein realistisches Bild von Sucht zu vermitteln. „Die Ehefrau, die sich fragt, ob ihr Mann zu viel Bier trinkt. Die junge Frau, die nach ihrer Klinikzeit stabil bleiben möchte. Die Person mit Abhängigkeitserkrankung, die seit Jahren ‚clean‘ lebt und Unterstützung sucht – all diese Menschen sind bei uns richtig.“

Für Spielsüchtige bietet die Fachambulanz zusätzlich Hilfe durch eine zertifizierte Fachkraft der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern. Auch Gruppenangebote wie die Orientierungsgruppe Alkohol, die Stabilisierungsgruppe oder die Selbsthilfegruppe für Glücksspielsüchtige gehören zum festen Bestandteil der Arbeit.

Führerscheinverlust und MPU

Ein besonderes Augenmerk gilt denjenigen, die wegen Alkohol- oder Drogenkonsums im Straßenverkehr den Führerschein verloren haben. In ländlichen Regionen kann das schnell existenzbedrohend sein. Deshalb bietet die Fachambulanz Vorbereitungskurse für die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) an. Hinzu kommt eine Schulung für Opioidabhängige im Umgang mit dem Notfallmedikament Naloxon.

Im vergangenen Jahr nutzten rund 540 Personen das Angebot der Suchtberatungsstelle. Die meisten suchten wegen Alkoholproblemen Hilfe, gefolgt von Cannabis, Crystal Meth und Glücksspielsucht. Über die Hälfte der Klientinnen und Klienten waren Männer.

Michaela Lang appelliert: „Niemand muss sich schämen, zu uns zu kommen. Unsere Beratung ist kostenlos, verschwiegen und bei Bedarf anonym – auch online im Chat oder neu per Video.“ Wer das Angebot nutzen möchte, kann ohne Termin zur offenen Sprechstunde kommen: dienstags von 9 bis 11.30 Uhr und donnerstags von 13.30 bis 16 Uhr. Online-Beratung ist über www.caritas-weiden.de möglich.

Diese Meldung ist aus Informationen der genannten Organisation oder Behörde und mit Unterstützung durch KI erstellt worden.
 
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