Diese besonderen Auszeichnung würdige das Bemühen des seit 2008 bestehenden Vereins um den Erhalt des auch überregional bedeutsamen frühmittelalterlichen Bodendenkmals St. Martin in Ermhof, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums.
Minister Bernd Siblerhabe entschieden, "dem Förderverein St. Martin Ermhof aufgrund besonderer Verdienste um den Denkmalschutz und die Denkmalpflege in Bayern die Bayerische Denkmalschutzmedaille zu verleihen". Die Auszeichnung wird den Freunden von St. Martin bei einer festlichen Veranstaltung am Mittwoch, 29. Mai, im Landesamt für Denkmalpflege in München übergeben. Die Vereinsführung brachte ihre Freude über diese Anerkennung zum Ausdruck. Auch wenn diese eher ein symbolisches Zeichen darstelle, sei dies doch auch ein Grund zur Freude.
Dies motiviere auch für die künftige Arbeit zum Fortbestand des Bodendenkmals für kommende Generationen. Die Ehrung gelte allen Mitgliedern und Freunden, die durch ihre Unterstützung dieses Denkmal ermöglicht haben.
Bekanntlich verschwand vor 40 Jahren mit dem Abbruch der ehemaligen St.-Martinskirche von Ermhof eine der ältesten Kirchen Nordbayerns. 1000 Jahre war das kleine, zuletzt unscheinbare und nicht mehr als Sakralbau erkennbare Gotteshaus vom 8./9. Jahrhundert bis Anfang des 19. Jahrhunderts ein Zentrum religiösen Lebens, über Jahrhunderte hinweg auch eine Wallfahrtskirche. Ihre Entstehung geht in die Zeit der Karolinger zurück - eine Epoche, in der die Christianisierung im damaligen Nordgau verstärkt einsetzte. Die Lebensbeschreibung des angelsächsischen Glaubensboten und Missionars Wunibald aus dem 8. Jahrhundert lässt darauf schließen, dass im Gebiet der Nordfilusa, die Gegend am Oberlauf der heimischen Vils, das Heidentum noch stark vertreten war.
Einem glücklichen Umstand war es zu verdanken, dass der Archäologe Mathias Henschdie wirkliche Geschichte der verflossenen Kirche durch eine dreijährige Grabung ergründen konnte. Damit hat die Siedlungs- und Kirchengeschichte der Region eine völlig neue Dimension erhalten. Dies war letztlich der Anstoß zur Gründung des Fördervereins St. Martin und dessen Wirken zur Errichtung der kleinen Informations- und Dokumentationsstätte in Ermhof.
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