Diendorf bei Nabburg
22.04.2024 - 12:47 Uhr

Mit Freude für den guten Zweck: Diendorfer Spendenlauf trotzt Schneeregen

Erst bereitete der unerwartete Wintereinbruch den Verantwortlichen Sorgen, doch die sollten schnell verfliegen. Hunderte drehten in Diendorf über 2000 Runden, um krebskranken Kindern zu helfen – auch der Schnee konnte sie nicht abhalten.

Als Brigitte Frenzel am Sonntag in der Früh aus dem Fenster schaute, war sie den Tränen nah. Ein eiskalter Schneeregen fegte über den Landkreis Schwandorf hinweg. Am Wochenende zuvor herrschte noch perfektes Frühlingswetter bei Temperaturen von weit über 20 Grad.

Doch ausgerechnet am 21. April feierte der Winter in der Oberpfalz wieder sein Comeback, also genau an dem Tag, als beim SV Diendorf ein Spendenlauf für krebskranke Kinder stattfinden sollte. Alles kurzfristig absagen? Das sei diskutiert worden, doch für Frenzel war das nie eine echte Option. "Ich wusste, dass das Konzept funktioniert", erklärt sie. Und die 47-Jährige sollte Recht behalten.

Die Menschen ließen sich vom schlechten Wetter nicht abhalten. Ein ganzes Dorf war auf den Beinen, um Runden für den guten Zweck zu drehen. "Ich war total überwältigt von den vielen Teilnehmern", erklärt Frenzel, sie organisierte den Lauf zusammen mit Markus Raab (46). Laut Frenzel waren über 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Sonntag in Diendorf mit dabei.

Mit an den Start gingen viele professionelle Laufteams wie das Armin-Wolf-Laufteam, der TSV Detag Wernberg oder der Lauftreff aus Neunburg vorm Wald. Doch viele nutzen auch einfach die Chance, den Sonntagsspaziergang vorzuziehen und gingen auf Rundenjagd – im wahrsten Sinne des Wortes.

Insgesamt wurden am Sonntag 2097 Runden gedreht. Die VR Bank Mittlere Oberpfalz spendete dafür 1500 Euro. Dazu kamen noch private Spenden. Insgesamt konnte ein Scheck über 1845 Euro an Alexander Koller vom Verein zur Förderung krebskranker und körperbehinderter Kinder Ostbayern (VKKK) übergeben werden. "Mir ist kein Weg zu weit", sagt Koller. Seine Aufgabe beim VKKK ist es, die Spenden in der Region entgegenzunehmen. Er sei mit großer Freude aus Regensburg nach Diendorf gefahren. Obwohl auch ihm das Wetter bei der Hinfahrt ein wenig Sorgen bereitet habe, gibt er zu.

Doch das besondere Konzept ging auf – auch bei Schneeregen. Denn wie man die 1,4 Kilometer lange Strecke überwinden wollte, das blieb jeder Teilnehmerin und jedem Teilnehmer selbst überlassen. Die einzige Regel lautete: Hauptsache zu Fuß! Doch ob laufen, walken, gehen, schlendern, hüpfen oder einfach gemütlich den Kinderwagen schieben, das war völlig egal.

Die erlaufenen, ergangenen oder erhüpften Euros in Diendorf sollen für das neue Nachsorgezentrum des Vereins zur Förderung krebskranker und körperbehinderter Kinder Ostbayern in Zeitlarn (Landkreis Regensburg) eingesetzt werden. "Ich fahre mit einem wahnsinnig tollen Gefühl wieder heim", verrät Alexander Koller, nachdem er die Veranstaltung rund um das Sportheim des SV Diendorf miterlebt hatte. Seine Sorgen von der Hinfahrt waren da längst verflogen.

 
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