Leicht abgeändert prangt der berühmteste Schriftzug der Welt im Garten vor dem Dießfurter Schloßturm; „Hollyfurt“ hieß es dort in großen Buchstaben auf dem Weg in den Konzerthof. Bei einer Tüte Popcorn oder einem Eis lauschten die Besucher den musikalischen Darbietungen der beiden Blasorchester zu einem Kinoabend ohne bewegtem Bild. Mit der Fanfare der amerikanischen Filmproduktionsgesellschaft 20th Century Fox eröffneten die Hausherren aus Dießfurt die musikalische Reise durch die Filmgeschichte, bevor im ersten Teil der Serenade mit dem Blasorchester der Musikschule Vierstädtedreieck, Melodien aus Hollywoods Großproduktionen erklangen. Unter der Leitung von Renè Bauer überzeugten die Jungmusiker mit Titeln aus bekannten Kino-Highlights wie Police Academy, Blues Brothers oder Hits von Michael Jackson. Mit großem Applaus bedankten sich die Gäste im Freiluft-Kino beim Nachwuchsorchester das nach rund einer halben Stunde wieder die Bühne für die Musikkapelle Dießfurt mit ihrem musikalischen Leiter Werner Schreml räumte.
Neben der Leitung seiner 26 Musiker führte Schreml in charmanter und witziger Weise durch das Programm. Ein Film ohne Musik wäre undenkbar, so Schreml. Die Musik untermalt, sie untermauert, hebt hervor, macht gruselig, tragisch oder auch mal nachdenklich und traurig. Viele dieser Emotionen wurden bei den Besuchern der Serenade geweckt als der Klangkörper mit dem Titel „Gabriellas Song“ den zweiten Teil im Kino ohne bewegtem Bild eröffnete. Es folgte die Titelmelodie aus der heldenhaften Geschichte „Die glorreichen Sieben“. Im Genre des Westens ging es weiter mit einem Gegenpart zur Marke Hollywood. Schon nach dem ersten Takt wussten alle, dass es sich um die Titelmelodie zu den Karl-May Filmen von Winnteou und Old Shatterhand handelt. Die Bläsertruppe, eigentlich bekannt für ihre Böhmische Blasmusik machte auch keinen halt vor einer Geheimagenten-Reihe und handelte im Auftrag ihrer Majestät mit musikalische Passagen aus den berühmtesten James Bond Filmen. Damit seine Musiker bei den hochsommerlichen Temperaturen kurze Zeit zum Verschnaufen hatten, wusste Schreml in seiner Moderation vieles über die Hintergründe der Filme mit ihren Titelmelodien zu berichten. Der nächste Titel führte zurück ins Jahr 1961 zu einem weiblichen Filmstar. Die Schauspielerin Audrey Hepburn verkörperte im Film “Frühstück bei Tiffany“ ein New Yorker Partygirl. Daraus erklang die berühmte Melodie „Moon River“. Bevor es zum Grande Finale mit der Musikkapelle kam, bedankten sich Dirigent Schreml und der Vorsitzende der Musikkapelle Matthias Götz bei der Familie Paulus, die den wunderbaren Innenhof des Dießfurter Hammerschlosses für die Serenade zur Verfügung stellten mit einem Präsent. Da es auch im Kino keine Zugabe gibt, ging mit dem nächsten Titel die Reise der Blasmusik durch Hollywood zu ende. Mit dem letzten Stück ging es für die Musikanten auf stürmische See. Beim Fluch der Karibik wurde klar, dass die Musikerinnen und Musiker weder Tod noch Teufel fürchten und nicht nur Bayerisch- Böhmisch können. Die begeisterten Zuhörer belohnten den gelungenen Vortrag mit viel Beifall.
Mit Perfektion überzeugten die Instrumentalisten auch beim anschließenden Gartenfest das am Festplatz beim Feuerwehrhaus mit Spanferkel und kühlen Getränken gefeiert wurde. Alle Bänke waren im Nu voll besetzt und bis zum eintreten der Dunkelheit wurden die Gäste von den Freunden der Musikkapelle "Hollywoodreif" bewirtet.
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