Dieterskirchen
21.10.2024 - 10:50 Uhr

In Dieterskirchen auf der Suche nach dem "Jahrhundert-Kometen"

Kometen haben auf Sternenfreunde eine ganz besondere Anziehungskraft. Das zeigt das große Interesse am Astronomietag in der Sternwarte Dieterskirchen.

Kometen erregen schon immer die Aufmerksamkeit der Menschen. Man denke nur an den "Stern von Bethlehem", ein Komet, der nach der Auffassung der damaligen Menschen ein besonderes Ereignis verkündete, die Geburt von Jesus Christus. Kometen standen auch im Mittelpunkt des Astronomietags, zu dem am Wochenende zahlreiche Interessierte und Hobbyastronomen sowie Familien mit Kindern zur Sternwarte kamen.

Der Ende September über dem Osten aufgetauchte Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas ist bei guten Wetterverhältnissen ab dem 13. Oktober für etwa zwei Wochen mit bloßem Auge am Nachthimmel zu sehen. Der Komet war zu der Zeit mit 56 000 Kilometern pro Stunde unterwegs und "nur" rund 70 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.

Wie der Schweif entsteht

Daran knüpfte der Vortrag von Hans Kramer im Vortragsraum der Sternwarte an. "Kometen sind kohlrabenschwarz und befinden sich am gefrorenen Rand unseres Sonnensystems, in der Oortschen Wolke" erklärte Kramer den Ursprung der Kometen. Sie haben exzentrische Bahnen um die Sonne und kommen nur selten nahe genug, um sie mit dem bloßen Auge sehen zu können. Kometen sind aus Staub und Steinchen, die von Eis gehalten werden, zusammengesetzt. Fliegt ein Komet in Richtung Sonne, geht das Eis in den gasförmigen Zustand über, Staub und Steinchen lösen sich und bilden den Schweif. Ein zweiter Schweif kann durch das austretende Gas gebildet werden.

Spannender Vortrag

Der bekannteste Komet ist der "Halley`sche Komet". "Hale Bopp" wurde 1997 gesehen, er gilt als vielversprechendster Kandidat für den "Stern von Bethlehem", und etwa alle 70 Jahre ist der "12P/Pons-Brooks" einige Zeit von der Erde aus zu sehen. "Ein ganz spannender Vortrag", kommentierte eine Besucherin die Ausführungen und sie zeigte, wie andere Gäste auch, durch Fragen an den Referenten, dass sie mit der Materie vertraut ist und sich weiterbilden will.

Mirijam Schlinke erweiterte die Vortragsreihe mit der Bildshow "Saturn - der Herr der Ringe und seine eisigen Gefährten". Im Planetarium führte der Vorsitzende der Sternenfreunde, Thomas Zimmermann, Animationen zu Saturn und dem Sonnensystem vor.

Da das anhaltend trübe Wetter keine optimale Sicht auf den Nachthimmel durch die Teleskope zuließ, versammelten sich die Gäste im Planetarium, um bei Kaffee und Kuchen noch länger über die Themen des Abends zu diskutieren.

 
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