Dieterskirchen
14.08.2023 - 12:24 Uhr

Ob Wünsche wahr werden? Die Nacht der Sternschnuppen in Dieterskirchen

Wer weiß, warum Perseiden auch Laurentiustränen genannt werden? In der "Nacht der Nächte", um Sternschnuppen zu beobachten, ist in der Sternwarte in Dieterskirchen viel zu erfahren.

Die Wetterprognosen waren so hoffnungsvoll, doch dann löste ein vorüberziehendes Gewitter Unsicherheiten aus, ob der Himmel klar genug sein würde, um die Sternschnuppen zu beobachten. Dennoch strömten 90 Astronomie-Freunde aus der Region in die Sternwarte, um sich über die Perseiden aufklären zu lassen.

In zwei Gruppen aufgeteilt, wurden die Gäste im Vortragsraum und im Planetarium empfangen. Während Miriam Schlinke und der Vorsitzende der Sternenfreunde, Thomas Zimmermann, mit einer Animation zur Entstehung der Sternschnuppen im Planetarium das Basiswissen legten, informierte Hans Kramer aus Haag bei Winklarn im Vortragsraum über die in der Nacht vom 12. zum 13. August alljährlich besonders häufig zu sehenden Perseiden.

Erde kreuzt Staubspur

"Die Perseiden zählen zu den bekanntesten Sternschnuppenströmen und sind nach dem Sternbild Perseus benannt", begann der Referent seine Ausführungen. Sie entstehen, weil die Erde jedes Jahr eine Staubspur kreuzt, die der Komet 109P/Swift Tuttle hinterlassen hat. Wenn diese Staubkörnchen auf die Erdatmosphäre treffen, verglühen sie, und auf der Erde kann man sie als Sternschnuppen sehen. Allerdings sehe man nicht die Teilchen selber, sondern die Luft um sie herum, die, durch Reibung aufgeheizt, zu leuchten beginnt. Die beste Beobachtungszeit ist die Zeit zwischen Mitternacht und Morgendämmerung.

Der Referent erklärte auch die Bezeichnung "Laurentius-Tränen", die im Volksmund für die Perseiden auch verwendet wird: "Am 10. August ist der Märtyrer Laurentius gestorben, und in dieser Nacht sah man besonders viele Sternschnuppen, die als Tränen für den Märtyrer gedeutet wurden." Einige Kinder unter den Zuhörern schienen sich bereits mit der Thematik näher befasst zu haben: "Wie viele Sterne hat die Milchstraße?, wollten sie wissen. "Um die 200 Milliarden Sterne", war die Antwort. "Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel", sprudelte ein Junge hervor und der elfjährige Fabian Sperl aus Hohenirlach bekam Antwort auf seine Frage, wie lange es die Sonne noch gibt. Zu vorgerückten Stunde ging es hinaus ins Freie, um mit Johann Köppl den Himmel zu beobachten.

Lange Nacht für Hartgesottene

Christian Franik bediente das Teleskop und gewährte tiefere Einblicke in den Nachthimmel. Zwischen 23 und 24 Uhr war klare Sicht, dann konnten mehr als 20 Sternschnuppen beobachtet werden, Franik hat bei 22 das Zählen aufgehört. Um Mitternacht war der Planet Jupiter gut zu sehen, dann wurde es nebliger. Gegen 1.30 Uhr waren immer noch einige Hartgesottene auf der Anlage und warteten auf Sternschnuppen.

"Großartig", "ein interessanter Abend" und "gut, dass wir hierher gekommen sind": Die Besucher, die mit viel Informationen und interessanten Blicken auf den Himmel die Heimreise antraten, waren begeistert.

Amberg01.03.2023
Info:

Sternwarte und Sternenfreunde

  • Vereinsgründung:November 2012
  • Mitgliederzahl: 121
  • Vorsitzender: Thomas Zimmermann
  • Einweihung Sternwarte: 26. Juli 2014
  • Hauptfinanzierung: Dr.-Heio-und-Brita-Steffens-Stiftung mit Vorsitzendem Heio Steffens
  • Besucherzahlen seit Eröffnung: mehr als 23 000, davon ein Drittel Kinder und 130 Schulklassen.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.