Dieterskirchen
25.10.2022 - 12:26 Uhr

Mit Obstlehrpfad "einen Schritt voraus"

"Vor 25 Jahren, als unser Obstlehrpfad angelegt wurde, war Dieterskirchen wieder einmal seiner Zeit voraus", betont Bürgermeisterin Anita Forster, als sie das Jubiläum in der Schulaula offiziell eröffnet.

In Dieterskirchen wurde "25 Jahre Obstlehrpfad" gefeiert. Das Programm, das dafür "gestrickt" wurde, gefiel den vielen Besuchern.

Als vor etwa 30 Jahren im Zusammenhang mit der Flurbereinigung viele alte Obstbäume weggekommen wären, ist die Idee entstanden, deren Edelreiser zu sammeln und so die bewährten Sorten zu erhalten. Federführend war Günter Gilch, der zusammen mit dem Obst- und Gartenbauverein mit Vorsitzendem Benno Lehner an der Vermehrung von Bäumen für den Obstlehrpfad als Fachmann beteiligt war, so Forster.

400 Besucher

"Heute werden wieder bewusst Streuobstwiesen angelegt, ihr wart einen Schritt voraus", war die Aussage der stellvertretenden Landrätin Birgit Höcherl. Sie verwies auf "Biggi Birne", das Maskottchen des Obstlehrpfades, das auch Schulklassen ansprechen soll. "Den Namen kann ich mir gut merken, mein Name ist auch Birgit", schmunzelte die stellvertretende Landrätin.

Das schöne Wetter lockte etwa 400 Besucher im Laufe des Nachmittags auf das Areal rund um die Schule, wo es viele Aktionen gab. Der Elternbeirat sorgte mit einem Kuchenbuffet, Wienersemmeln und Gulaschsuppe für das leibliche Wohl und erhielt Unterstützung durch Schulleiter Lothar Drachsler. Beim Schaupressen mit Verkostung des frischen Apfelsaftes herrschte ebenfalls Andrang. Ehrenbürger Johann Köppl, der "Kümmerer" des Obstlehrpfads, nahm die Gäste gruppenweise mit auf die Führung durch den Obstlehrpfad, ließ den Korbiniansapfel nahe der Schule probieren und erläuterte, wie man die Eigenschaften "genussreif" und "erntereif" unterscheidet.

Pomologe stets umringt

"Bei mir gibt es eine große Vielfalt von dem, was uns die Natur alles schenkt", bot Annemarie Hubatsch ihre Produkte an, vom Schlehensaft und Himbeersirup bis zur Heidelbeer- und Hagebuttenmarmelade. In der Turnhalle hatte Pomologe Tino Gmach alle Hände voll zu tun, um die mitgebrachten Äpfel nach Sorten zu bestimmen. Er war umgeben von vielen Ständen, an denen man unter anderem Taschen aus Kaffeetüten, gedrechselte Brotteller, Holzbasteleien und Zackensterne erwerben konnte.

Die meinte: "Man sieht so viele Sachen und kriegt eine Menge an Informationen mit," war sich die 44-jährige Christine Schedlbauer aus Prackendorf mit ihrem Mann einige, der gerade den Sämling einer Esskastanie, den er von Günter Gilch bekommen hatte, in Händen hielt.

Aus Abfallprodukten

"Es ist schön, dass das Jubiläum so großen Anklang findet. Wir waren damals die Vorreiter für ein Konzept, das man heute wieder aufleben lässt", so Gilch, der Quitten und Esskastaniensämlinge gegen eine Spende für den Kindergarten verschenkte. Regionalität und Nachhaltigkeit waren die Kriterien der angebotenen Waren, so gab es neben Kartoffeln auch einen Stand mit lauter hübschen Sachen, die aus Abfallprodukten gebastelt waren. Kürbisse, aus Kindersocken gemacht, Törtchen aus Resten von PU-Schaum und Mäuse aus Malerfilz offenbarten ihre Entstehung nicht auf den ersten Blick.

Immer wieder kreuzten Kinder den Weg, die sich mit dem Fragebogen zur Obstlehrpfad-Rallye aufgemacht hatten, so auch die beiden achtjährigen Mädchen Jasmin Sturm aus Prackendorf und Majs Plasczek aus Dieterskirchen. "Wir haben schon fast alle acht Stationen abgeklappert", freuten sie sich, "und das Lösungswort herausgefunden". Es lautete "Apfelsaft". Kinderbasteln, eine Bilderausstellung sowie eine Führung beim Lehrbienenstand rundeten die Veranstaltung ab.

 
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