Das königliche Bezirksamt Kemnath genehmigte 1873 den Bau einer Feldkapelle in Döberein. Zwei Jahre später wurde sie benediziert. Auf einem privaten Grundstück stand sie. "Im Herbst 1972 wurde sie dann wegen ihres gefährdenden Bauzustandes eingerissen", heißt es im Protokoll der Versammlung der Dorfgemeinschaft vom 18. Januar 1989. Bedingt durch den Grundstückswechsel entstand die neue Marienkapelle an einem neuen Ort.
Überliefert sind nur zwei Ortskapellen, doch müssen sie Vorgänger gehabt haben. So enthält die Ausgabe Nr. 5 von 1924 der "Oberfränkischen Heimat", eine heimatkundliche Beilage der Oberfränkischen Zeitung, einen Beitrag zur Pest in Bayreuth im Jahr 1495. Darin ist unter anderem zu lesen:
"Item es wurden auch walfart gelegt Nemlich eine gen Doberein, gein Mangersreuth, Troschenreuth, und zu sant Helena albeg ob 3 Hundert Menschen mitgegangen, und von der stat mit vleisch, prot und bier gespeist worden umb gottes willen." Bei der zweitägigen Wallfahrt übernachteten weit mehr als 100 Personen in dem winzigen Dorf in Heustadeln und Dachböden.
Weitere Wallfahrten von dem damals katholisch geprägten Bayreuth nach Döberein sind für die Jahre 1510 und 1519 belegt. Nur, die Wallfahrt brachte auch zwei Moralvorstellungen zum Vorschein. Heimatforscher Harald Fähnrich schreibt dazu in seiner Geschichte über die Dorfkapelle von Döberein: "In den Moralvorstellungen jener Zeit hatte eine Wallfahrt zwei Seiten, eine gute und eine schlechte: Jungen Leuten, die im Alltag fast immer nach Geschlechtern getrennt lebten, bot sich die Gelegenheit, sich einander zu näheren - und die öffentliche Ordnung zu durchbrechen."
Im Stadtarchiv von Bayreuth ist auch zu lesen: "Der Geselle und Bayreuther Bürger Hans Amman, Schwarzhänslein genannt, ist ins Gefängnis gesteckt worden, da er u.a. über die löbliche Wallfahrt, die jährlich zu der Himmelskönigin und Jungfrau Maria von Bayreuth nach Döberein geschieht, öffentlich gesagt hatte, es gehe niemand denn ,Huren und (Spitz) Buben' mit" (Anno 1510). Aus einer anderen Quelle geht hervor, dass der hinkende Heinz Apel 4 fl. (Gulden) zahlen oder vier Wochen im Turm ohne Gnaden liegen sollte, da er an der Wallfahrt gen Döberein Unfug getrieben habe. Wenn am Sonntag Kirchweih gefeiert wird, so werden sich die Besucher eher an den "Nussgackl" (Eichelhäher) von 2022 erinnern. Er löschte mit einigen Flügelschlägen die beiden brennenden Kerzen des vor der Kapelle aufgebauten Altars.
Der Gottesdienst am Sonntag beginnt um 9.30 Uhr. Anschließend wird zum Frühschoppen mit Weißwurstessen eingeladen. Am Nachmittag werden Kaffee und Kuchen sowie Herzhaftes vom Grill angeboten. Der Reinerlös ist für den Erhalt der Kapelle bestimmt.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.