Eine ganze Woche lang feierte Erna Rieder ihren 85. Geburtstag. Sie ist damit die älteste Einwohnerin von Döllnitz bei Leuchtenberg. Das erste Fest stieg an ihrem Geburtstag auf dem Anwesen, das mittlerweile Sohn Robert mit Schwiegertochter Kerstin bewirtschaftet. Natürlich waren auch die Kinder Angelika, Alfred, Irmgard, Gerhard und Robert mit Familien, darunter 13 Enkel, im Alter von 12 bis 34 Jahren, gekommen, um sie hochleben zu lassen.
Ganz besonders erfreut war Rieder, dass ihre erster Urenkel Oskar, mit dabei war. Erst am 2. Juli hatte er sie zur Uroma gemacht. Auch viele Nachbarn und Bekannte sowie ihre Schwägerin Schwester Maurita aus Mallersdorf hatten gratuliert. Ebenso wie die Frauengruppe Döllnitz mit Vorsitzender Martina Maier, die Glückwünsche und ein Geschenk an das Ehrenmitglied überreichten. Am Sonntag ging die Feier mit weiteren Verwandten sowie Pfarrer und Bürgermeister im Gasthaus „Lindenhof“ in Leuchtenberg weiter. Pfarrer Adam Nieciecki gratulierte im Namen der Expositurkirche St. Jakobus der sehr christlichen Frau mit einem Präsent. Bürgermeister Anton Kappl überbrachte im Namen der Marktgemeinde Leuchtenberg die Glückwünsche. Trotz der schönen Feiern war es für die Jubilarin ein großer Wehmutstropfen, dass ihr Mann Moritz nicht mehr dabei war. 2001 war er verstorben.
Am 22. August 1938 war Erna Rieder auf den Bauernhof ihrer Eltern Barbara und Johann Eckl in Voitsberg geboren worden. Sie wuchs mit sechs Brüdern und einer Schwester auf. Das Leben der Jubilarin war von klein auf von vielen Entbehrungen und der Arbeit auf dem landwirtschaftlichen Gehöft geprägt. Nicht mal zwei Jahre war sie, als ihr Vater verstarb und nur neun Jahre alt als ihre Mutter starb. Einige Zeit zuvor ist der gesamte Bauernhof abgebrannt und wurde wieder aufgebaut worden. Sie besuchte die Volksschule in Kleinschwand. Stets übernahm sie Verantwortung für ihre Geschwister und kümmerte sich um Haus und Hof. 1966 führte Moritz Rieder, der Sohn des damaligen Bürgermeister von Döllnitz Adolf Rieder, seine Erna in Döllnitz zum Traualtar. So heiratete sie ins „Schreiner-Anwesen“ in Döllnitz ein.
Hier war es ihre Aufgabe in Haus, Stall und auf dem Felde mit anzupacken. Zusätzlich war in ihrem Hause noch die damalige Zweigstelle der Raiffeisenkasse untergebracht. Ihre Koch- und Backkünste schätzten schon ihre Schwiegereltern, ihr Ehemann, die ganze Familie und jetzt vor allem ihre Enkel. Ihren Austrag verlebt sie bei Sohn Robert mit Familie, der das Anwesen übernommen hat. Besonders gewandt ist die Jubilarin im Tee zubereiten, über viele Kräuter und ihre Wirkung weiß sie Bescheid. Der Glauben bedeutet ihr sehr viel. Im Beten findet sie immer Kraft und Trost.
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