Dieser Gemüsemann aus Altenstadt/WN kam im Winter mit Holzrechen und Arbeitskörben, denn schließlich hatte noch jeder Haushalt eine Landwirtschaft und Holzöfen.
Es kam das Krenweibl aus Bamberg mit Meerrettich und im Frühjahr mit den Sämereien, denn jeder hatte einen Garten. Dann gab es noch den Stoffhändler Grötsch aus Tännesberg und den Schneidermeister Schönberger. Er stammte aus Großenschwand ab und hatte dann sein Geschäft in Weiden. Er nahm bei den Männer Maß, kam mindestens zweimal zur Anprobe und brachte dann den fertigen Anzug zum Auftraggeber.
Der Händler Hanauer aus Lohma vertrieb Seifen und Putzmittel. Der Vertreter vom ehemaligen Landhandel Lindner aus Wieselrieth war ebenso unterwegs. Er wurde auch gerufen, wenn es eine Hausschlachtung von Schweinen gab, denn er war Fleischbeschauer. Er untersuchte vor Ort mit seinem Mikroskop die Proben des geschlachteten Tieres.
Die Metzgerei Schübladl aus Vohenstrauß kam jeden Sonntagvormittag in das ehemalige Wirtshaus Hutzler, vormals Plecher, nach Döllnitz. Nach dem Sonntagsgottesdienst konnte jede Hausfrau das Schweinefleisch dort kaufen und somit war der Sonntagsbraten mit dem Erdäpfelknödeln gesichert. Außerdem gab es die Kolonialwarenhandlung Schwabl in Döllnitz, der Kramerladen, der fast alles hatte. Mit der Post, den Briefmarken oder dem Telefonieren war's auch leicht, denn bis 1977 gab's die Posthalterei in Döllnitz. Außerdem zahlte der Postbote die Renten in bar bei den jeweiligen Empfänger zu Hause aus.
Auch die Bäcker aus Tännesberg und Leuchtenberg kamen gefahren und einige Bäcker sogar aus dem Nachbarlandkreis Schwandorf. Die meisten beliefern die Bürger noch heute mit den Lebensmitteln, so gibt es zur Zeit auch keinen Engpass. Die Getränkelieferanten kommen aus verschiedenen Orten vor die Haustür. Seit über 30 Jahren kommt ein Verkaufswagen einer Metzgerei aus dem Landkreis Schwandorf und bietet Fleisch, Wurst, Käse und Knödelteig an. Auch der momentan wichtige Sicherheitsabständen ist durch eine Glasscheibe gegeben. Diese Angebote werden von vielen Döllnitzern in der Coronakrise angenommen.
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