Landschaftsarchitekt Siegfried Lösch trug zuvor die Anregungen und Einwände der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und der Bevölkerung vor. Von 19 Fachstellen und Behörden gingen keine Meldungen ein, 13 hatten keine Anregungen oder Bedenken. Lediglich das Tiefbauamt des Landratsamtes machte Anmerkungen zum Belag auf der Kreisstraße. Selbst der Bund Naturschutz hatte keine Einwände. Von den Bürgern gingen vier Meldungen ein - von Ablehnung bis "wann geht's den endlich los". Nach den Abwägungen, die alle einstimmig beschlossen wurden, kam es jedoch zu einer Diskussion über die Höhe des neuen Bürgerhauses, das an der Ostseite des neuen Dorfplatzes entstehen wird und jetzt auch eine dreigruppige Kinderkrippe aufnehmen soll.
Bereits in der Klausur des Gemeinderates im Juli dieses Jahres wurde intensiv diskutiert, ob das Gebäude zwei oder drei Stockwerke hoch werden soll. Damals war man über alle Fraktionen mehrheitlich für ein zweistöckiges Gebäude und ein separates Rathaus, hieß es im Plenum. In der Oktobersitzung wollte sich eine knappe Mehrheit die Möglichkeit offen halten, sich in der im nächsten Jahr folgenden Hochbauplanung zwischen zwei oder drei Stockwerken zu entscheiden. Jetzt wurde also nochmals darüber diskutiert. Gemeinderat Christian Elsner vertrat die Meinung, dass man mit einer Entscheidung für nur zwei Stockwerke ein klares Zeichen für die Bürger setzen würde, dass man nicht zu wuchtig und zu groß bauen wolle. Auch Gemeinderat Thomas Klee sah es als nicht richtig an, dreistöckig zu bauen. Bürgermeister Josef Gilch betonte ebenfalls, dass auch er sich ganz entschieden für ein zweistöckiges Bürgerhaus einsetzen werde. Im Bebauungsplan sei nur eine Option für dreistöckig enthalten, die man sich bis zur Hochbauplanung offen lassen sollte.
Da es sich um ein gemeindeeigenes Gebäude handle, müsse sich der Gemeinderat dann erst bei der Beauftragung des Architekten festlegen, ob er zwei oder drei Stockwerke errichten möchte. Gemeinderat Johann Bauer sah es ebenfalls so, dass es jetzt noch keine endgültige Festlegung im Bebauungsplan sei, nur eben eine Option. Gemeinderat Thomas Wiedenbauer schloss sich der Meinung von Thomas Klee an und betonte, man habe doch in der Klausur im Juli mehrheitlich für ein zweistöckiges Gebäude gestimmt. Wieso sei dann plötzlich in der Oktobersitzung, bei der er leider nicht da sein konnte, wieder ein dreistöckiges Gebäude diskutiert worden. Er sei ganz klar für ein lediglich zweistöckiges Bürgerhaus und ein separates Rathaus. Auf Vorschlag der Verwaltung wurde deshalb nochmals darüber abgestimmt. Lediglich Johann Bauer und Erich Meidinger, beide CSU, sprachen sich für die Option dreistöckiges Bürgerhaus aus. Alle anderen stimmten für ein zweistöckiges mit separatem Rathaus. Dieses deutliche Ergebnis machte den Weg frei für einen einstimmigen Satzungsbeschluss des Bebauungsplanes Neue Mitte. Bürgermeister Gilch war die Freude anzusehen: "Diese einstimmige Entscheidung ist ein klares und starkes Zeichen für unsere Bevölkerung, dass wir gemeinsam für eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung unserer Gemeinde stehen. Jetzt kann endlich gebaut werden."
Landschaftsarchitekt Lösch trug das Ergebnis der Ausschreibung zur zweiten Ausgleichsfläche für die Neue Mitte in Au vor. Dort werden eine Streuobstwiese angelegt und Hecken auf einer bisher intensiv landwirtschaftlich genutzten Fläche angepflanzt. Bereits im Frühjahr wurden in Ebermannsdorf 5000 Bäume gesetzt, um den naturschutzrechtlichen Ausgleich für die in der Neuen Mitte entfallenen Bäume herzustellen, erläuterte Lösch. Dafür gibt es genaue rechtliche Grundlagen, die man einzuhalten habe. Mit den beiden Maßnahmen habe die Gemeinde sogar mehr getan als gefordert wurde. Die Umsetzung wurde dann einstimmig an die Firma Gartenbau Schmaußer aus Hohenkemnath vergeben.
Ebenfalls einstimmig beauftragt wurde die Firma Englhardt zum Angebotspreis von 295.451,09 Euro, die Parkplätze beim DomCom zu errichten. Dabei werde, so Lösch, auch der Ortseingangsbereich behindertengerecht umgestaltet. Wenn dann die alte Druckerhöhung abgerissen werde, kann auch die fußläufige Verbindung zur Nuen Mitte erstellt werden. Gilch sagte, dass es sich um eine vom Amt für ländliche Entwicklung mit über 170.000 Euro geförderte Maßnahme aus dem Projekt "Einfache Dorferneuerung neue Mitte" handelt.
Die Freiwillige Feuerwehr erhält einen neuen Hilfeleistungsrettungssatz, bestehend aus Spreizer und Schere. Neu ist auch, dass die Geräte mit Akkus betrieben werden und damit leichter händelbar im Einsatz sind, da keine Hydraulikschläuche nachgezogen werden müssen. Zweiter Kommandant Thomas Fasoldt erläuterte die Vorzüge dieses Gerätes. Die Gemeinderäte stimmten einstimmig für Geräte der Firma Kilian Brandschutz zum Preis von 27.995,56 Euro, wozu es vom Freistaat Bayern einen Zuschuss in Höhe von 6000 Euro gibt.
Sabine Falk, Vorsitzende des Tierschutzvereins Amberg, stand Rede und Antwort auf die Fragen zum Tierheim, das bekanntlich in Geldnöten steckt und zudem dringendst seine Gebäude sanieren und erweitern müsste. Bürgermeister Josef Gilch hob die Leistungen des Tierschutzvereins hervor und berichtete von seinen Erfahrungen im Tierheim. "Eine Katze wollte ich holen, zum Schluss bin ich mit zweien heim gekommen." Er bemängelte jedoch, wie schwierig es sei, ein Tier zu bekommen. "Die Zustände im Tierheim sind nicht tragbar - für die Tiere und die Menschen, die dort arbeiten. Es muss was geschehen." Falk beantwortete die vielen Fragen der Räte zu den aufgenommenen Mäusen und Ratten, zu den Baukosten und natürlich zur Zahl der Fundtiere aus Ebermannsdorf. Letztlich traf der Gemeinderat keine Entscheidung. Der Bürgermeister regte eine Besichtigung des Tierheims vor einer Entscheidung an.
Für ein weiteres Jahr besteht die Möglichkeit für die Ebermannsdorfer Bevölkerung, den Köhlerplatz für private Feiern anzumieten, da es in 2018 keine Probleme mit den Feiernden gab, hieß es.
Gegen den Bebauungsplan "Sondergebiet Einzelhalden Immenstetten" gab es keine Einwände, da Belange der Gemeinde Ebermannsdorf durch das Vorhaben nicht berührt sind.
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