Ebermannsdorf
16.06.2019 - 14:34 Uhr

Zünftige Kirwa in Ebermannsdorf

Drei Tage lang hoch her geht es bei der Ebermannsdorfer Kirwa. Dank des schönen Wetters strömen Gäste von nah und fern zu dem zünftigen Fest, in dessen Mittelpunkt die zwölf Paare standen.

Die Kirwapaare tanzen auf dem neuen Tanzboden den Baum aus. Bild: wec
Die Kirwapaare tanzen auf dem neuen Tanzboden den Baum aus.

„Ozapft is‘!“ hieß es in Ebermannsdorf, als Dritter Bürgermeister Erich Meidinger mit gezielten Schlägen das erste Fass Bier im Zelt anzapfte und an die zwölf Kirwapaare ausschenkte. Zuvor hatte sich der Vorsitzende der Kirwagemeinschaft, Simon Wendl, bei allen Helfern und Sponsoren für die Unterstützung bedankt.

Erstmals fand die Kirwa am Pfingstwochenende statt und startete bereits am Freitagabend. Der laue Juni-Abend sorgte für vollbesetzte Bänke vor – und zu späterer Stunde auch für ein volles Zelt, in den die Band Sappralot für beste Stimmung sorgte. Nach einer kurzen Nacht hieß es für die Aktiven am Samstagmorgen, die von Hubertus von Eyb gestiftete Fichte aus dem Wald zu holen und zu einem schmucken Kirwabaum zu machen. Als der Schriftzug, das Wappen und die Banderole fertig geschnitzt, die Spitze geschmückt und die Kränze mit den Kirwa-Herzen korrekt ausgerichtet waren, schwebte das Wahrzeichen scheinbar mühelos mit technischer Unterstützung ins Zentrum des ebenfalls neu von den Kirwaburschen angefertigten Tanzbodens.

Im weiteren Verlauf des Samstags fand der traditionelle Seniorennachmittag statt. Die Gemeinde verteilte an alle über 65-Jährigen Verzehrgutscheine, und Bürgermeister Josef Gilch mischte sich mit seinen beiden Vertretern unter die Gäste. Hans Bauer übernahm als Seniorenbeauftragter die Moderation des Nachmittags, der musikalisch von der Blaskapelle St. Konrad unter Leitung von Moritz Rothmeier umrahmt wurde. Entzückend war der Auftritt des Kindergartenkinder, die ihrem Namen „Sonnenschein“ mit fröhlichen Tänzchen und Gesängen alle Ehre machten. Barbara Vieracker gab einige ihrer selbst getexteten Lieder zum Besten und wurde dafür mit großem Applaus belohnt. Kaffee und Kuchen, gebacken und verkauft von den Kirwapaaren, wechselten mit einem Lächeln von der Kühlung auf die Teller der Besucher. Mit dem langsamen Versinken der Sonne füllten sich Vorplatz und Zelt zusehends. Die Stockerholzer Buam hatten nicht nur die Bühne und ihre Instrumente, sondern auch das gut gefüllte Festzelt hervorragend im Griff und sorgten mit bester Tanz- und Kirwamusik für Stimmung auf Bänken, Tischen und besonders am stabilen Kirwatisch bei den Kirwaleuten selbst.

Am Pfingstsonntag nahmen die zwölf Paare fesch herausgeputzt vollzählig am Gottesdienst teil, bevor sie sich im Garten von Kirwamama Barbara Edenharder mental und kulinarisch stärkten, in jeglicher Hinsicht auftankten und schließlich mit musikalischer Unterstützung der Boazn Briada zünftig singend auf ihrem geschmückten Kirwa-Bulldog durch die Straßen zum Festplatz zogen. Hier zeigten sie gut gelaunt, was sie in den vergangenen Wochen alles an Tänzen gelernt hatten, immer wieder unterbrochen von herzhaften Juchizern und dem Applaus der vielen Zuschauer. In heiseren Schnoderhüpferln informierten sie ihre Gäste über lustige Begebenheiten rund um das Fest – dass einer von ihnen aus der Blumenvase anstatt aus dem Weizenglas seinen Durst stillte, während ein anderer seinen Autoschlüssel unter dem Kirwabaum im Loch versenkte, aber auch, dass scheinbar auch der angekündigte Supermarkt keine Lust mehr auf die Neue Mitte hat. Der wandernde Blumenstrauß beim Walzer war am Ende der Musik in den Händen von Anna Preischl und Julian Pospiech und machte sie damit zum neuen Oberkirwapaar.

Im Verlauf des Abends zog das frisch gekürte Kirwamoidl und ihrem Oberkirwabursch Possi die Lose, die an den vergangenen Tagen erfolgreich unters Volk gebracht worden waren. Der Hauptpreis – der 33 Meter langer Kirwabaum – ging mit der Losnummer 100 an Linda aus Kümmersbruck, wie Vorsitzender Simon Wendl verkündete. Sie wird wohl noch ein bisschen auf ihren Baum warten müssen, freute sich aber schon einmal sehr über den außergewöhnlichen Gewinn. Die fünf Musiker der Band Grögötz Weißbir verstanden es, die Stimmung der Gäste nahe ans Überkochen zu bringen und während der ganzen langen Nacht am Brodeln zu halten. Der Pfingst- und damit auch Kirwamontag gehörte schließlich den Kirwaleuten und ihrem rußgeschwärzten Bären, den sie fröhlich durchs Dorf trieben, wo sie überall auf freundliche Menschen trafen.

Das strahlende neue Oberkirwapaar Anna Preischl und Julian Pospiech. Bild: wec
Das strahlende neue Oberkirwapaar Anna Preischl und Julian Pospiech.
 
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